Die 2019 gegründete Schuldnerin war zuletzt im Bereich der Immobilienentwicklung tätig und hat Liegenschaften angekauft, Projekte entwickelt und Reihenhäuser oder Doppelhaus-Hälften verkauft.
Als Hauptursache der Zahlungsunfähigkeit wird im eigenen Insolvenzantrag angeführt, dass aufgrund mehrerer unzuverlässiger Bauleiter (von denen einer zu einer Schadenersatz-Zahlung an die Schuldnerin verpflichtet wurde) einige Projekte nur mit einem Verlust realisiert werden konnten. So wurden teure Mehrfachplanungen notwendig, was die wegen der allgemein schwierigen Situation in der Immobilienbranche ohnehin schon angespannte finanzielle Lage der Schuldnerin weiter verschlechterte.Als man schlussendlich keine neuen Kredite mehr für Projekte erhielt und nunmehr auch noch die Hausbank einen Kredit fällig stellte, musste die Zahlungsfähigkeit eingestanden und der gegenständliche Insolvenzantrag gestellt werden.
"Um gleichzeitig eine Abwicklung der laufenden Projekte sicherzustellen, wurden mehrere Bauleiter unselbständig beschäftigt, um die technische Abwicklung der veräußerten Projekte sicherstellen zu können. Laut Aussagen der Schuldnerin seien die Bauleiter jedoch unzuverlässig gewesen, wodurch es zu zahlreichen Reklamationen der Käufer und wiederholten Schadensfällen gekommen sei. Gegen einen Bauleiter wurde in weiterer Folge ein Strafverfahren eingeleitet und wurde dieser auch rechtskräftig verurteilt", so der AKV. "Die Verbesserung der entstandenen Mängel war teilweise nur mit erheblichem Aufwand möglich, sodass einzelne Projekte nur mit einem Verlust realisiert werden konnten."
„Nach Prüfung durch den Masseverwalter ist von einer Schließung und Gesamtverwertung des schuldnerischen Unternehmens auszugehen“, so Alexander Meinschad vom KSV1870.
Zum Masseverwalter wurde Dr. Norbert Mooseder, Rechtsanwalt in 4400 Steyr, bestellt. Die erste Gläubigerversammlung und Prüfungstagsatzung findet am 2.7.2024 am Landesgericht Linz statt.
Die Angaben des schuldnerischen Unternehmens konnten in der kurzen Zeit vom KSV1870 noch nicht ausreichend überprüft werden.