Investoren suchen gute Objekte

Top-Objekte sind auf dem traditionell unterentwickelten Hotelmarkt in Kroatien schwer zu finden, die meisten Betten werden weiterhin privaterseits angeboten.

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Ausgedünnter Hotelmarkt. Top-Objekte sind auf dem traditionell unterentwickelten Hotelmarkt schwer zu finden, die meisten Betten werden weiterhin privaterseits angeboten.

D as größte Neuprojekt war 2016 das Familienhotel Amarin in Rovinj, wo Maistra (Adris Group) ungefähr 40 Millionen Euro investierte und dort seither in 280 Zimmern bis zu 996 Gäste unterbringen kann. Ebenso 2016 hat Valamar Riviera, die größte kroatische Tourismusfirma in Bezug auf Unterbringungskapazität, 50 Prozent der staatlichen Imperial d.d. Rab übernommen und so die Kapazität von Valamar um 15 Prozent auf gesamt 55.000 Betten erhöht.

Für das laufende Jahr werden bis zu 50 Neueröffnungen, vorwiegend im 4*- und 5*-Bereich erwartet. Meist handelt es sich um Neuverpachtungen nach Sanierungen, die Zahl der Neuinvestitionen auf der grünen Wiese steigt aber ebenso.

In Rabac eröffnet Valamar Riviera zwei 4*-Häuser um 75 Millionen Euro mit einer Gesamtkapazität von 764 Zimmern.

Importanne Hotels & Resorts eröffnen in Dubrovnic ein weiteres 5*-Hotel mit 81 Zimmern und Pool am Dach. Die Gruppe besitzt nun fünf Hotels vor Ort.

Maistra (Adris Group) entwickelt ein neues 5*-Haus in Rovinj auf dem Gelände des alten Park Hotels. Mit einer Investition von 80 Millionen Euro sollen dort im ersten Halbjahr 2018 190 Zimmer und 20 Luxussuiten für Gäste bereit stehen.

Karisma Hotels Adriatic will 2018 in Plat bei Dubrovnik das im Krieg zerstörte Hotel Plat mit neuem Namen als Hotel Sensatori mit 536 Zimmern eröffnen.

Im Tower B des Westgate Komplexes in Split, dem höchsten Gebäude in Kroatien, entsteht ebenfalls ein Hotel mit 193 Zimmern. Die Eröffnung ist für die zweite Hälfte des kommenden Jahres geplant.

Luxusresidenzen und Ferienhäuser

Die durch den EU-Beitritt geschaffene Rechtssicherheit am Eigentum und die relative Nähe zu den mitteleuropäischen Wirtschaftsräumen hat viele wohlhabende Europäer überzeugt, sich in Kroatien Feriendomizile am Meer zu kaufen. Neben dem Ankauf von Privaten oder von lokalen Händlern haben sich auch professionelle Entwickler des Segments angenommen. So sind in den letzten Jahren Luxushaus- und Apartmentanlagen in Istrien, Opatija, Dubrovnik und den Inseln Hvar, Brac und Krk entstanden, die mit der Möglichkeit zur zeitweisen Weitervermietung und professionellem Hausmanagement zum Verkauf angeboten werden. Die prominentesten Angebote sind das Skiper Resort in Istrien, bei uns bekannt durch den ehemaligen Eigentümer Hypo Alpe Adria, das Falkensteiner Resort bei Zadar und die Radisson Blu Dubrovnic Sun Gardens.

Die Quadratmeterpreise liegen bei den Sun Gardens bei 4.400 Euro, bei 3.000 Euro in Punta Skala und wer sich im Skiper Resort–Kempinski einkaufen möchte, zahlt 2.500 Euro pro Quadratmeter. Die Luxusvillen werden von Rovinj bis Dubrovnik im Durchschnitt zwischen 750.000 und 1.250.000 Euro angeboten. Wer in Opatija ein Luxushaus sucht, wird etwas tiefer in die Tasche greifen müssen. Dort liegt der durchschnittlich verlangte Preis bei 2.000.000 Euro. Der Flair der Monarchie hat eben seinen Preis.

Einige Investoren zeigen Interesse an der Entwicklung neuer Resorts mit Residenzen entlang der kroatischen Küste. Unter den Projekten in Planung finden sich: Das Maraska Projekt der Dogus Gruppe. Auf dem Grundstück der ehemaligen Maraschino Likör Fabrik in Zadar sollen neben einem Hotel und Retail-Facilities 115 Luxusresidenzen entstehen. Der Vorverkauf hat begonnen. Arqaam Capital in Kooperation mit Four Seasons kündigten Pläne an, direkt am Strand der Brizenica Bucht auf der Insel Hvar ein Luxus-Resort mit einem Mix aus einem Four Seasons Hotel mit 120 Zimmern und 60 Luxusresidenzen zu errichten. Die Eröffnung ist für 2019 geplant.

Nachfrageseitig liegt Istrien bei Österreichern, Deutschen, Slowenen und Italienern hoch im Kurs. Dalmatien wird von Exil-Kroaten, Schweden, Slowaken und Tschechen bevorzugt. Der typische Kunde ist ein einkommensstarker Europäer auf der Suche nach Orten mit hohem Standard und entsprechendem Lifestyle. Gefragt sind heute, im Unterschied zu früheren Käufern, Orte mit historischer und kultureller Authentizität. Der rasch wachsende Tourismus wird die Nachfrage nach Luxusresidenzen weiter antreiben.