Macht’s die UBM der Immofinanz nach?

Die UBM bündelt ihre Hotelaktivitäten in einer eigenen Gesellschaft. Ein Börsengang ist mehr als wahrscheinlich.

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Die lange Zeit vom Markt vernachlässigte Asset-Klasse Hotel verspricht Wachstum: So ist 2015 das Transaktionsvolumen im weltweiten Hotelmarkt um beinahe die Hälfte auf 85 Milliarden Dollar gestiegen. Allein der Markt investmentrelevanter Hotels in Deutschland wird auf rund 47,1 Milliarden Euro taxiert, so Union Investment Real Estate und bulwiengesa in einer Studie zu investmentrelevanter Hotels. Neun Prozent des Marktvolumens in Deutschland wurden 2015 gehandelt – also knapp 4,4 Milliarden Euro. „Die Zahlen verdeutlichen die Relevanz der Asset-Klasse Hotel im gewerblichen Immobilienmarkt. In keiner anderen Asset-Klasse lag der Anteil des Transaktionsvolumens am Gesamtmarktvolumen der jeweiligen Asset-Klasse 2015 so hoch wie im Hotelsegment“, sagt Martin Schaller, Leiter Asset Management Hotel bei der Union Investment Real Estate GmbH. "Der Wert macht deutlich, dass es sich bei Hotels um eine hochliquide Asset-Klasse handelt", so Schaller. Der Boom ist leicht erklärt. Die Anleger lechzten nach Renditen. Der Büroimmobilienmarkt kann sie aktuell nicht (mehr) bieten. Der Hotelmarkt hat sie – noch. Zahlen für Österreich liegen – man ist versucht zu sagen „wie so oft“ - keine vor. „Die Investoren suchen verstärkt nach Hotelimmobilien“, bestätigte diese Woche auch der – nunmehrige – Ex-UBM Vorstand Karl Bier. „Die Renditen sind in dieser Asset-Klasse noch höher als im Bürobereich. Die Gründung der Sparte UBM Hotels macht langfristig Sinn", ist Bier überzeugt. „Und wir habend das Know-how dazu, das haben wir in der Vergangenheit eindeutig beweisen“. Quasi als letzten Höhepunkt – und letzte Weichenstellung – hat Bier den Gründungsvertrag für die neue Tochtergesellschaft ubm hotel unterzeichnet. In der neuen Gesellschaft sollen alle Aktivitäten in der Asset-Klasse Hotel gebündelt und weiter forciert werden. Das Ziel der neuen Sparte sei es, Hotels in West-und Osteuropa zu errichten und diese schlüsselfertig - inklusive Management-oder Pachtvertrag - an institutionelle Immobilieninvestoren zu verkaufen. Die Bündelung der Hotelprojekte in einer eigenen Gesellschaft hat auch einen nicht unwesentlichen positiven Nebeneffekt. Als eigene Gesellschaft kann sie den Kapitalmarkt noch besser anzapfen. Ein Börsengang ist mehr als wahrscheinlich, hat doch mit 1. Juni mit dem Ex-Finanzchef des Faserherstellers Lenzing Thomas Winkler, ein – wie Porr CEO und UBM Aufsichtsrat Karl-Heinz Strauss bei seiner Bestellung nicht müde wurde zu betonen - ausgesprochener Kapitalmarkt-Experte nun am Ruder. Dass die Abspaltung einer Asset-Klasse mit anschließenden Börsengang eine Erfolgsgeschichte sein kann hat die IMMOFINANZ mit der BUWOG beweisen. Vielleicht macht’s die UBM ja nach. Ich bin auf jeden Fall gespannt.