Kurz & Bündig: Retail

In der Ring Stage des Tech Gate Vienna durften sich zahlreiche Gäste des Schweizer Unternehmens BKS Kabel-Service AG über eine interessante Podiumsdiskussion im Rahmen der BKS TecTalk freuen.

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BKS TecTalk

Shoppingcenter?

In der Ring Stage des Tech Gate Vienna durften sich zahlreiche Gäste des Schweizer Unternehmens BKS Kabel-Service AG über eine interessante Podiumsdiskussion im Rahmen der BKS TecTalk freuen. Das Thema der Diskussion: „Shoppen - mit oder ohne Center?“. Begrüßt wurden die Gäste durch Gisela Gary und Liborio Brugnano, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Verkauf & Marketing von BKS Schweiz bzw. Geschäftsführer der BKS Niederlassung Wien, als diskussionsfreudig zeigten sich Horst Reiner, ATP Planungs- und Beteiligungs AG; Jörg F. Bitzer, EHL Immobilien GmbH; Franz A. Kollitsch, APM Holding GmbH und Hannes Lindner, Standort + Markt Beratungsgesellschaft mbH.

Als Moderatorin fungierte Gisela Gary, Chefredakteurin des Magazins „SO – Planen, Bauen, Leben“. Über den Einfluss der Architektur auf den Erfolg eines Shoppingcenters, Marktneuheiten, Integration und Kombination diverser Systeme wurde lebhaft geplaudert. Die Kernfrage der Diskussionsrunde, ob Shoppingcenter im schnelllebigen Zeitalter des Online-Handels überhaupt noch überleben könnten, wurde vom Podium mit „ja“ beantwortet: Allerdings müssten entsprechende Initiativen gesetzt werden. Die Zukunft des Shoppingcenters wird auch in Zeiten des Online-Handels gesichert sein, wenn ein entsprechendes Einkaufserlebnis geboten wird.


11. Retail Expertenforum

Der Handel im Wandel

Beim 11. Retail Expertenforum im Park Hyatt in Wien durfte ausgiebig über technische Innovationen, neue Konzepte und Big Data geplaudert werden. Rund 150 Teilnehmer tauschten sich über strukturelle Veränderungen im Handel und die Wichtigkeit des Kunden im Handel aus. „Man muss mit Kunden kommunizieren, denn nur, wenn man das Grundgerüst des Wertesystems eines Menschen versteht, kann man segmentierten“, so Martin Mayr, Geschäftsleiter der INTEGRAL Markt- und Meinungsforschungs GmbH, der das diesjährige Retail Expertenforum mit diesen Worten eröffnete.

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Und der Kunde ist heutzutage auf der Suche nach Halt - und Unterhaltung: Zeichnete sich ein typischer Kunde der 50er Jahre noch durch Sparsamkeit und Pflichtbewusstsein aus, so sind Konsumenten heutzutage laut Martin Mayr durch die mediale Überinszenierung auf der Suche nach Halt durch Bewährtes, wünschen sich aber gleichzeitig auch Unterhaltung und Konsum. Andreas Winiarski, Corporate Spokesperson von Rocket Internet, knüpfte an diese Thesen an, betonte gleichzeitig aber auch den Umbruch des Handels durch den technologischen Fortschritt. John Burton, Director of Development bei Westfield London, stellte die Erwartungshaltung des Kunden in den Mittelpunkt des Forums und betonte die Wichtigkeit der Flexibilität des Handels.


EHI-Studie

Energiefresser

Die neue EHI-Studie „Energie-Monitor 2015“ beleuchtet die Energiekosten im Einzelhandel, die im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent gesunken sind. Grund dafür ist die steigende Verbreitung von verbrauchssparenden Maßnahmen wie LED-Beleuchtung, bessere Kältetechnik oder die optimierte Regelung von Klima-, Lüftungs- und Heizungsanlagen. Auch der sparsamere Verbrauch von Energie wird als wichtig erachtet. Für die kommenden Jahre wird allerdings wieder mit einem Anstieg der Kosten gerechnet, da aufgrund höherer Abgaben die Energiepreise wieder ansteigen werden.

Insgesamt haben sich 45 marktführende Handelsunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an der Studie beteiligt, mit der Befragung wurden 24.000 Handelsfilialen bzw. etwa 35 Mio. Quadratmeter Verkaufsfläche erfasst.


Tankstellensterben

Neue Geschäftsmodelle sind gefragt

Das Tankstellensterben in Österreich nimmt seinen Lauf, Ende 2014 gab es laut Fachverband 1.373 Major-branded Tankstellen. Das ist im Vergleich zu 2005 (1.950 Major-branded Tankstellen) ein Minus von 30 Prozent. Die Margen werden geringer und die Rahmenbedingungen härter. Zudem müsste man überlegen, wie man herkömmliche Tankstellen für den immer stärker werdenden multimodalen Verkehr fit macht – Stichwort Mischverkehr aus E-Fahrräder, E-Autos, Taxis, Öffis etc.

Rund um diese zentralen Überlegungen hat das auf Tankstellen-Liegenschaften spezialisierte Wiener Unternehmen SIDE PROJEKT auch heuer wieder einen umfassenden Marktbericht über „Frequenzimmobilien“ veröffentlicht. Die Studie zeigt erfolgreiche Nachnutzungsmöglichkeiten genau so auf wie die Chancen, die sich durch die Umstellung von bemannten Tankstellen auf Automatik-Stationen bietet: Anstatt verwaister Betonflächen locken optimierte Automaten-Standorte mit Services wie (mittlerweile auch automatisierten) Waschcenter, Post-Standorte, Bäckereien, Blumenhändler, modernen Snack-Angebote oder sogar Arbeits- und Übernachtungsmöglichkeiten.

„Die Tankstelle der Zukunft ist ohnehin ganz anders konzipiert als wir sie uns bislang vorgestellt haben. Das zeigt auch ein visionäres Projekt in der Seestadt Aspern, das in dem Bericht erläutert wird“, so SIDE PROJEKT-Geschäftsführer Mag. Wolfgang Schmitzer, der gleichzeitig auf eine notwendige Differenzierung hinweist: „Beileibe sind nicht alle Tankstellen dem Tode geweiht, manche Typen boomen sogar, andere müssen sich aber verändern, um im härter werdenden Umfeld auch weiter wirtschaftlich erfolgreich zu sein.“ Dies könne über eine verbreiterte Servicepalette oder auch über Architektur erfolgen. Jedenfalls werden die Mobilitäts-Zentren der Zukunft eine höhere Aufenthaltsqualität bieten müssen – vergleichbar mit Shoppingmalls.. Bislang gab es noch kaum eine Aufarbeitung, wie sich das Anfang 2015 in Kraft getretene Energieeffizienzgesetz auf das Tankstellengeschäft auswirkt. Auch diesen Aspekt untersucht der Frequenzimmobilien-Report (III) 2015, der unter http://www.side-projekt erhältlich ist.