Ludwig Scharinger verstorben

1985 bis 2012 Generaldirektor der RLB OÖ

RLB OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller: "Unter der Führung von Ludwig Scharinger hat die Raiffeisenlandesbank OÖ eine außergewöhnliche Entwicklung genommen."

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Ludwig Scharinger verstorben

Ludwig Scharinger, 27 Jahre lang Vorstandschef der Raiffeisen Landesbank (RLB), ist heute nach langer Krankheit im Alter von 76 Jahren verstorben.

Eigentlich sollte er als ältestes von sieben Kindern ja den elterlichen Bauernhof in Scharsching bei Arnreit im Mühlviertel übernehmen. Doch ein Motorradunfall machte ihm schwere körperliche Arbeit unmöglich. Als Spätberufener wechselte er ans Francisco Josephinum, studierte später in Linz Betriebs- und Sozialwirtschaft und stieg alsbald ebendort ins Bankgeschäft ein. Mit bäuerlichen Weisheiten wie „Nimm keinen Stein in die Hand, den Du nicht heben kannst – sonst überhebst Dich“ und viel fachlichem Know-how knüpfte er im Laufe der Jahre ein breites Netzwerk.

Mit 30 Jahren trat Scharinger in die RLB OÖ ein, zwei Jahre darauf, wird ihm die Prokura verliehen. 1978 steigt er in die Geschäftsleitung auf, von 1985 bis 2012 war er Generaldirektor der RLB OÖ - und bekleidet daneben zahlreiche Aufsichtsratspositionen, etwa bei der oberösterreichischen Kreditgarantiegesellschaft.

„Unter der Führung von Ludwig Scharinger hat die Raiffeisenlandesbank OÖ eine außergewöhnliche Entwicklung genommen. Er hat darüber hinaus den oberösterreichischen, aber auch den österreichischen Raiffeisensektor wesentlich geprägt. Das wird immer mit ihm verbunden bleiben“, würdigten RLB OÖ-Aufsichtsratspräsident Jakob Auer und RLB OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller in einer ersten Stellungnahme. Scharinger habe darüber hinaus den oberösterreichischen, aber auch den österreichischen Raiffeisensektor wesentlich geprägt.

Unter Führung von Scharinger wurde neben einem starken Kerngeschäft insbesondere der Beteiligungsbereich und das Immobilienprojektgeschäft massiv ausgebaut. So geht das Engagement bei wesentlichen österreichischen Leitbetrieben, bei denen die Raiffeisenlandesbank OÖ bis heute die Funktion eines stabilen Kernaktionärs erfüllt, auf ihn zurück. Als er in Pension ging, war die RLB OÖ die größte Bank in Oberösterreich und wesentlicher Aktionär etwa in der voestalpine, der AMAG und der Energie AG sowie der Salinen AG.

Quelle: © Cityfoto - Dr. Roland Pelzl e.U.