Markt(un)verständnis 02.

Da ist sie wieder: Die Leerstandsabgabe. Immer dann, wenn den politisch Verantwortlichen nichts mehr einfällt, kommt sie aufs Tapet. Jüngst forderte sie der Grün-Jungpolitiker Joachim Kovacs in seinem Online-Blog. „Wir müssen endlich den Druck vom Wohnungsmarkt nehmen. Zumindest 35.000 Wohnungen stehen in Wien leer..."

von 0 Minuten Lesezeit

Da ist sie wieder: Die Leerstandsabgabe. Immer dann, wenn den politisch Verantwortlichen nichts mehr einfällt, kommt sie aufs Tapet. Jüngst forderte sie der Grün-Jungpolitiker Joachim Kovacs in seinem Online-Blog. „Wir müssen endlich den Druck vom Wohnungsmarkt nehmen. Zumindest 35.000 Wohnungen stehen in Wien leer. Diverse Schätzungen gehen noch von weit mehr aus. Wir müssen dem „Goldrausch“ von Wohnraumspekulanten Einhalt gebieten, denn wenn wir ihnen den Wiener Wohnungsmarkt überlassen, dann werden die Mietpreise weiter durch die Decke gehen“, heißt es da – und so der Landessprecher der Grünen weiter: „Rot-Grün zündet den Wohnturbo und errichtet 10.000 neue Wohnungen jährlich, dazu eine Verdoppelung der geplanten Neubautätigkeit von Gemeindewohnungen auf 4.000 Einheiten in der laufenden Legislaturperiode“. Ich habe bisher immer geglaubt, die Wiener Stadtregierung lenkt die Geschichte der Stadt. Nun weiß ich, dass sie eigentlich ein Bauunternehmen ist. Nun aber zu seinen Lösungsvorschlägen: Einführung einer Leerstandsabgabe (diese soll eingehoben werden bei einem unbegründeten Leerstand ab einem halben Jahr) inklusive eines Vormietrechts der Stadt Wien: So sollen sich Geschäftsinhaber, die ihr Geschäft leer stehen lassen, von der Leerstandsabgabe „befreien“ können, wenn sie ihr Lokal der Stadt Wien vermieten. Die Stadt Wien kann dann für einen ausgewogenen Branchenmix sorgen. Letzter Punkt wird nun viele Immobilieneigentümer in schlechten Nebenlagen freuen. Finde ich keinen Mieter auf dem privaten Markt, klopfe ich bei der Stadt Wien an und die zahlt mir dann meine Miete. Dass nenn´ ich mal einmal einen wohldurchdachten Vorschlag. Denn die Zeche würde wieder einmal der Steuerzahler in Form von höheren Steuern präsentiert bekommen. Übrigens: Wie ein Spekulant mit einer leerstehenden Wohnung, einem leerstehenden Geschäftslokal Geld verdient, muss mir erst einmal erklären werden. Mieten wieder leistbar machen! Das geht nur, wenn Investitionsanreize gesetzt werden. Das ist der Punkt.
Quelle: Fotolia