Mehr als klassisches Verwalten

Nachhaltig Immobilien bewirtschaften – erfolgreiche Bewirtschaftung von Immobilien bedeutet mehr als klassisches Verwalten. Am Lebenszyklus orientiertes Denken gepaart mit optimaler Wirtschaftlichkeit bestimmt die Zukunft.

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Nachhaltig Immobilien bewirtschaften – erfolgreiche Bewirtschaftung von Immobilien bedeutet mehr als klassisches Verwalten. Am Lebenszyklus orientiertes Denken gepaart mit optimaler Wirtschaftlichkeit bestimmt die Zukunft.

Auf Grund der hohen Bedeutung von nachhaltiger Immobilienbewirtschaftung haben sich heute Immobilienverwaltungen mit zahlreichen Themen auseinanderzusetzen, die über die „klassische Verwaltung“ von Immobilien hinausgehen.

Der Nachhaltigkeitsgedanke findet im Idealfall schon bei der Konzept-, Planungs- und Errichtungsphase einer Immobilie Niederschlag. Durch den Einsatz von langlebigen und möglichst umweltverträglichen Materialien sind nicht nur die laufende Bewirtschaftung, sondern auch später ein etwaiger Abbruch und die Entsorgungskosten wirtschaftlicher. Betrachtet man hingegen den gesamten Lebenszyklus, so zeigt sich, dass in der Konzept- und Planungsphase der Grundstein für die späteren Nutzungskosten gelegt wird. Da die Bewirtschaftungskosten den höchsten Kostenfaktor innerhalb der gesamten Lebensdauer darstellen, sind die Überlegungen in den ersten Phasen entscheidend für die spätere Bewirtschaftung. Wurde das Gebäude einmal errichtet, ist es für Hausverwaltungen in der Nutzungsphase nur mehr schwer möglich, die Kosten der laufenden Bewirtschaftung stark zu beeinflussen.

Aus diesem Grund sollen die späteren Liegenschaftsmanager bei neuen Bauvorhaben bereits von Beginn an in Entscheidungen miteinbezogen werden und nicht erst, wenn die Immobilie fertiggestellt ist. Ein erfahrener Verwalter kann einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit des Immobilienprojekts in der Konzept- und Planungsphase leisten. Durch die Erfahrungen in der laufenden Bewirtschaftung von Bestandsobjekten können sie wertvolles Feedback z.B. über Lebensdauer von Materialien, technische Einrichtungen, aber auch den Nutzen und die Anordnung von allgemeinen Räumlichkeiten geben, welche später einen positiven Einfluss für die laufende Bewirtschaftung und Nutzung haben.

Auch für Bestandsobjekte können Maßnahmen definiert werden, um diese nachhaltig zu bewirtschaften. So kann von Hausverwaltungen durch Revitalisierungsmaßnahmen von alten Wohnimmobilien die Attraktivität für die Nutzer der Gebäude und somit auch der Wert der Immobilie erhöht werden. Hier kommt es auf den Weitblick des Immobilienverwalters an. Besitzt der Verwalter die Fähigkeit, Trends zu erkennen und diese Trends in den Objekten umzusetzen, können gute Ergebnisse erzielt werden. Beispiele hierfür sind die Schaffung von Grünflächen (z.B. Urban Gardening), Stromtankstellen in Garagen und Flächenoptimierungen. Nachhaltiges Bewirtschaften bedeutet auch, Ertragssteigerungsmöglichkeiten zu erkennen. Das können zum Beispiel die Nutzung von freien Dachflächen, die Vermietung von Werbeflächen oder auch die Zusammenlegung bzw. Teilung von Mieteinheiten für eine bessere Vermietbarkeit sein.

Im Bereich der Betriebskosten hat sich die Methode des Benchmarkings als ein praktikables Managementtool zur Erkennung von Einsparungs- und Verbesserungspotenzial erwiesen. Es wird durch den Vergleich von bestimmten Produkten, Funktionen oder Prozessen ein Referenzpunkt in Form einer gemessenen Bestleistung festgelegt. Im Vergleich orientiert man sich dann an diesem Bestpunkt, mit dem Ziel, einen Grund für die Leistungsabweichung zu finden. Deutsche Firmen, wie die WohnCom GmbH zeigen, dass Benchmarking bereits sehr erfolgreich angewendet wird. In Deutschland hat man mit der „Geislinger Konvention“ bereits vor mehr als fünfzehn Jahren mit Betriebskosten-Benchmarking begonnen.