NBV: Das "Herzstück" des DGNB Systems ist aktualisiert

Kommentar von Ines Reiter, Geschäftsführerin ÖGNI, zum Artikel "Quo vadis, Facility Management?"

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Das DGNB Zertifizierungssystem deckt alle grundlegenden Dimensionen der Nachhaltigkeit fürs Bauen und Bewirtschaften von Gebäuden (ökologische, ökonomische, soziale) bestens ab. Durch die unterschiedlichen Systemvarianten ist es mittlerweile möglich, beinahe alle Typen von Immobilien zu zertifizieren und deren Qualitäten auszuzeichnen. Die „Ur-Systemvariante“, auf der alle weiteren basieren, ist das Nutzungsprofil „Neubau Büro- und Verwaltungsgebäude“ (NBV). Mit diesem hat die Erfolgsgeschichte des DGNB Zertifikats begonnen und es ist nach wie vor das am meisten angewendete Profil.

Diese Variante steht für alle Gebäude bereit, die überwiegend für Büro- und Verwaltungstätigkeiten genutzt werden. Außer auf ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten liegt ein Schwerpunkt der Bewertung auf dem Nutzerkomfort – etwa in akustischer, thermischer und visueller Hinsicht –, der großen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und Motivation von Arbeitskräften hat. Eine Zertifizierung ist zudem auch ein wichtiges Instrument für den Investor bzw. Bauherren, kann er doch damit Wertstabilität sichern und die Vorzüge des Gebäudes im Markt transparent ausweisen.

Eine Arbeitsgruppe der ÖGNI hat dieses Nutzungsprofil nun einem umfangreichen Update unterzogen: die laufende Verbesserung und Adaptierung ist ein wesentlicher Beitrag, um Normen, Werte und Inhalte am aktuellen Stand der Zeit zu halten und damit auch ein zukunftsfähiges, modernes System anbieten zu können. Zudem lebt das DGNB System davon, dass es laufend weitergeführt wird – so, wie sich Gebäude und ihre Technik weiterentwickeln, muss auch das System diesen Entwicklungen entsprechen. Natürlich sind auch bisher gewonnene Erfahrungen aus der Anwendung miteingeflossen, ebenso die Aspekte der weiteren Internationalisierung.

Einen herzlichen Dank möchte ich an dieser Stelle an die ÖGNI Mitglieder richten, die sich ehrenamtlich in dieser Arbeitsgruppe engagiert und die Entwicklung vorangetrieben haben. Sie haben ihr fundiertes Fachwissen und ihre umfangreichen Praxiserfahrungen aus den unterschiedlichen Bereichen der Bau- und Immobilienwirtschaft eingebracht. Technische, architektonische, aber auch rechtliche Aspekte mussten geprüft und gegebenenfalls ergänzt und aktualisiert werden. Die Zusammensetzung der Arbeitsgruppe aus Experten unterschiedlichster Fachrichtungen sichert für das System Objektivität, Praxisnähe und Ausgewogenheit. Die finale Prüfung und Freigabe erfolgte schließlich durch den Fachausschuss der ÖGNI, quasi dem Qualitätssicherungsinstrument, bevor das System nunmehr dem Markt bereitgestellt wird.

Das Nutzungsprofil „Neubau Büro- und Verwaltungsgebäude“ hat sich ausgezeichnet bewährt und seine Flexibilität unter Beweis gestellt. Es ist die am häufigsten vergebene Variante der ÖGNI und ich freue mich schon heute auf die ersten Projekte, die die ÖGNI mit der neuen „NBV 2014“ auszeichnen wird. Mehr Infos auf www.ogni.at.