ÖGNI Gebäude Summit

Unter dem Motto „Neue Qualitäten im Immobilien Development – von der Planung bis zum Betrieb“ trafen einander über 120 Immobilienmanager beim 2. Gebäude Summit der ÖGNI im Park Hyatt im Wien zum Gedankenaustausch.

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Die Planung hört erst auf, wenn das Gebäude demontiert wird. Unter dem Motto „Neue Qualitäten im Immobilien Development – von der Planung bis zum Betrieb“ trafen einander über 120 Immobilienmanager beim 2. Gebäude Summit der ÖGNI im Park Hyatt im Wien zum Gedankenaustausch.

In seiner Begrüßung erklärte ÖGNI-Geschäftsführer Peter Engert, dass es heute und noch mehr in der Zukunft wichtig sei, die Forschung trotz vorangeschrittener Entwicklung weiter voranzutreiben und neue Themen und Blickwinkel der Nachhaltigkeit in Bezug auf die Immobilie zu erforschen, zu entwickeln und messbar zu machen.

Alle Akteure frühzeitig an einen Tisch bringen

Michael Monsberger, TU Graz, widmete sich in seiner Keynote den neuen Anforderungen an die Gebäudetechnik von der Idee bis zum Betrieb. Es sollte das Ziel sein, Gebäude zu errichten, die über den gesamten Lebenszyklus ein Optimum darstellen. Dabei ist die Qualität der Planung und Entwicklung in den frühen Phasen ausschlaggebend für einen guten Betrieb. Neben der Qualität der Planung seien vor allem drei Faktoren für den Erfolg entscheidend. Darunter fallen die Qualität der „Bestellung“, der „Ausführung“ und des „Betriebs“. Integrale Planung ist für ihn ein Thema der Zukunft – „Alle Akteure sollen bereits zu Anfang an einen Tisch gebracht werden“, so Monsberger. Genau genommen bedarf es einer noch gesamtheitlicheren Herangehensweise über die Planungsphase hinaus. Hier erwähnt er den Begriff der „Systems Integration“. Dabei sollen neben den technischen auch menschliche Faktoren berücksichtigt werden. Es können ein ungestörter Bauablauf, geringere Betriebskosten, (Cyber-) Sicherheit und eben auch Nachhaltigkeit des Gebäudes erreicht werden. Monsberger ist sich sicher, diese Aspekte werden in der Zukunft noch stärker im Fokus stehen und durch die Digitalisierung vorangetrieben werden.

Gebäude für Menschen bauen

Norbert Kaimberger, ETECH, schilderte praxisnah in seinen Ausführungen den Planungsablauf für das ETECH-Center in Linz. Sein Credo: „Man baut Gebäude für die Menschen.“ Für ihn spielen Nutzungsqualität, ökonomische Optimierung und Qualitätssicherung eine wesentliche Rolle. Beim ETECH-Center wurden viele energieeffiziente Maßnahmen ergriffen, angefangen von sensorgesteuerter Belichtung und Tageslicht abhängiger Beschattung bis hin zur Photovoltaik-Anlage auf der Dachterrasse. Das Energiemanagement wird durch Datenaufzeichnung ergänzt. Alle Steuerungen wurden in ein System zusammengefasst, um die Komplexität der Anlage zu reduzieren. Zu den Grundlagen der nachhaltigen Energietechnikplanung nennt Kaimberger den Einfluss des Raumklimas auf Gesundheit und Behaglichkeit, die Nutzungskosten von Bauteilen, die Lebenszykluskosten und Energiekosten am Standort sowie Vergleiche hinsichtlich der Preisentwicklung, Einflussmöglichkeiten im Bauprozess und Gebäudesimulationen. So würden 100 Prozent mehr Planungskosten zu 70 Prozent weniger Energiekosten führen. Selbst im Betrieb sei der Planungsprozess noch nicht abgeschlossen. „Die Planung hört erst auf, wenn das Gebäude demontiert wird“, so Kaimberger. Bis dahin gäbe es Optimierungsmöglichkeiten.

Durch Digitalisierung höhere Wirtschaftlichkeit

„Gebäudeautomation als Schlüsseltechnologie zur Energieeffizienz“ stand im Mittelpunkt des Beitrages von Thomas Führer, STIWA Group in Hagenberg. Ein Gebäude sollte sich durch die entstehende Produktivitätssteigerung und die reduzierten Betriebskosten rechnen. Kurz: Durch die Digitalisierung habe man eine höhere Wirtschaftlichkeit erreicht. Gebäudeautomation soll zu höherer Produktivität und Sicherheit führen, zu mehr Flexibilität, geringeren Betriebs- und Investitionskosten und kürzeren Bauzeiten. „Gebäudeautomation ist der Dirigent im Bau und der Gebäudetechnik“, so Führer. Alles soll mit allem kommunizieren. So könne man schon bei einem scheinbar simplen Thema, wie der Lüftung, Einsparungen von 70 bis 80 Prozent erreichen.

BIM ist kein  Allheilmittel

Ein „Dual-Talk“ mit Dietmar Ploberger, Signa, und Gernot Schöbitz, KONE, in dem der Veranstaltungsort das Park Hyatt und dessen Betrieb im Mittelpunkt standen, rundete die Vorträge ab. In der anschließenden Podiumsdiskussion, zu der GNK Media House Verlagsleiter und ÖGNI Vorstandsmitglied Ronald Goigitzer, der wie immer souverän durch den Nachmittag führte, alle Referenten auf die Bühne bat, wurden weitere zahlreiche Herausforderungen angesprochen und gemeinsam versucht, Antworten zu finden. „BIM ist also nicht das Allheilmittel, sondern es sind die Menschen, die agieren“, fasst Ronald Goigitzer zusammen. Den Abschluss bildete die Conclusio von Peter Engert und die traditionelle Verleihung von ÖGNI-Zertifikaten. Anschließend nutzten die Teilnehmer des Gebäude Summit die Gelegenheit, bei angeregtem Networking den Abend entspannt ausklingen zu lassen.

Unter den Gästen wurden unter anderem gesichtet: Harald Kreuter (Simacek), Manfred Lukas , Jürgen Obmauer und Harald Zeitler (Belimo), Christian Pillwein (Beckhoff), Daniel Deutsch (comm AG), Johann Hauser (Rheinzink Austria GmbH), Vesna Glanz (Microsoft Österreich GmbH), Jürgen Chochola (GTS), Sonja Schweitzer (DWK Die Wohnkompanie GmbH), Christian Ofner (Reamis) und Siegfried Sotular (Energieeffizienz GmbH).