Rettungsanker

Kommt sie? Oder kommt sie nicht nach Wien, die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA)? Einige Developer werden wohl den Wunsch nach einem raschen Umzug der EMA in den kommenden Wochen in ihr Abendgebet einschließen. Der Markt für Luxuswohnungen ist dabei sein Leben auszuhauchen. Einige Markteilnehmer sprechen sogar davon, dass er bereits tot ist.

von 0 Minuten Lesezeit

Kommt sie? Oder kommt sie nicht nach Wien, die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA)? Einige Developer werden wohl den Wunsch nach einem raschen Umzug der EMA in den kommenden Wochen in ihr Abendgebet einschließen. Der Markt für Luxuswohnungen ist dabei sein Leben auszuhauchen. Einige Markteilnehmer sprechen sogar davon, dass er bereits tot ist. „Es gibt schlichtweg keine Käufer“. Für einige Developer wird die Frage, ob die EMA London den Rücken kehrt und nach Wien zieht, über Sein oder Nicht-Sein entscheiden. Bei vielen Projekten sind die letzten Wohnungen, die Wohnungen, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden, derzeit nicht an den Mann zu bringen. Die reichen Russen - gern gesehene Investoren am Wiener Immobilienmarkt - bleiben aktuell aus. Die Konsequenz: So manche als Filetstücke gehandelte Einheiten auf dem Immobilienmarkt warten jahrelang auf Käufer. Umschrieben wird das mit „einer längeren Vermarktungsdauer bei Top-Objekten“. Keine Frage: Es gibt ein Überangebot an falsch entwickelten, riesengroßen Wohnungen. Doch wo sind die potentiellen Käufer? Anders als in anderen europäischen Großstädten, wie Berlin, Frankfurt oder München, das gerne mit Wien verglichen wird, fehlt es an internationalen Konzernen-Zentralen weltweit erfolgreich agierender Unternehmen mit Top-Verdienern. Da werden selbst in der zweiten und dritten Ebene Gehälter bezahlt, von denen zum Teil Vorstandsvorsitzende heimischer AGs nur träumen können. Im Windschatten der EMA könnten auch zahlreiche Pharma-Unternehmen nach Wien kommen (Schätzungen gehen davon aus, dass rund 2.000 Pharma Unternehmen im Umfeld der EMA angesiedelt haben) deren Top-Mitarbeiter sich diese Luxus-Wohnungen auch leisten können. Kommen diese nach Wien, wird so mancher Developer seinen Kopf aus der Schlinge ziehen können. Dass die EMA plus nachziehende Unternehmen auch dem Office-Markt weiteren Schub verleihen könnten, muss man nicht extra betonen. Ich mach's aber trotzdem.
Quelle: Fotolia