Risiko? Nur beim Golf!

Crowdfunding. „Der Gedanke war nicht in erster Linie Geldbeschaffung, sondern vielmehr Kommunikation und Marketing", meint Ex-Ski-Ass Rainer Schönfelder.

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Crowdfunding. „Der Gedanke war nicht in erster Linie Geldbeschaffung, sondern vielmehr Kommunikation und Marketing", meint Ex-Ski-Ass Rainer Schönfelder.

Wie kamen Sie auf das Konzept Adeo alpin bzw. COOEE alpin?

Rainer Schönfelder: Ich habe lange Jahre im Skiweltcup verbracht und unterschiedliche alpine Regionen kennengelernt. Dabei ist mir aufgefallen, dass es immer weniger Skipensionen gibt, die aber den Einstieg in den alpinen Urlaub darstellen.

Dafür gibt es unterschiedliche Gründe wie Generationswechsel oder Investitionsbedarf von Betreibern, der nicht gemacht werden kann. Da ich aus dem Investmentbereich komme und mir das System eines Budgethotels bekannt ist, kam mir die Idee, ein solches Konzept, das in der Stadt sehr gut funktioniert, auch in die Alpen zu stellen … und somit war letztlich COOEE alpin geboren!

Wie kam die Partnerschaft mit Hermann Maier zustande?

Ich feierte mit Hermann schon 1996 die Premiere beim Weltcupfinale in Lillehammer, wir haben einander, denke ich, immer respektiert und blieben stets in Kontakt. Nun haben sich auch unsere Wege im Investment gekreuzt: ein Designhotel mit einem Top-Preis-Leistungs-Verhältnis in den Alpen. Das war von Anfang an unsere Idee. Da wir ja kein kleines Netzwerk haben und unsere Vergangenheit als bekannte Spitzensportler nützen wollen, ist die Partnerschaft für uns nur logisch!

Adeo alpin wurde zu COOEE alpin – hat sich am Konzept etwas verändert?

Das Grundkonzept eines preiswerten, qualitativ hochwertigen Urlaubs in den Alpen hat sich nicht geändert. Um aber für den Gast im Laufe der Zeit attraktiv zu bleiben, müssen wir uns im Kleinen immer wieder weiterentwickeln – und das tun wir!

Was erwarten Sie sich von der Partnerschaft mit REWE?

Rewe bzw. Der Touristik war ja schon ein bestehender Partner und wir haben unsere Partnerschaft intensiviert. Wie sind einander in unserem Konzept und Vorhaben so ähnlich, dass hier eine engere Kooperation nur logisch war.

In Sachen Vertrieb, Marketing und vor allem auch Betrieb stärken wir einander enorm. REWE mit seinem weltweiten Netzwerk und der Erfahrung eines Top-3-Reiseveranstalters in Europa ist für unser Vorhaben, weiter zu expandieren, perfekt!

Wieviel hat sich der REWE-Konzern den Einstieg kosten lassen müssen?

Rewe ist nicht eingestiegen und die Beteiligungsverhältnisse haben sich auch nicht geändert. Unsere Kooperation wird mit COOEE alpin auf ein neues Level gehoben, nach dem Motto: höher, schneller, weiter – und das kennen wir ja aus dem Sport bestens. Sie werden verstehen, dass ich hier keine Auskunft über Zahlen gebe.

Einige Ihrer Ex-Kollegen, wie zum Beispiel Michael Walchhofer, sind in der Hotellerie tätig. Wie reagiert die eingesessene traditionelle Hotellerie auf ihr Angebot?

Wir sehen uns als Ergänzung oder als Erweiterung zum herkömmlichen Angebot! Ich hoffe, das sehen unsere Mitbewerber auch so. Hier sollte es ein Miteinander und kein Gegeneinander geben!

Aktuell gibt es 35 COOEE Hotels im 3- bis 5-Sterne-Segment. Mit den COOEE alpin Hotels kommen bis Ende 2017 drei weitere Häuser hinzu. Die derzeitigen Standorte reichen vom Mittelmeerraum und Ägypten über die Dominikanische Republik und Mexiko bis hin zu Häusern auf Mauritius, den Malediven, Sri Lanka und in Indonesien. Wie viele COOEE alpin-Häuser verträgt der alpine Raum?

Meiner Meinung nach verträgt allein Österreich zehn bis 15 Standorte! Wer mich kennt, weiß, dass ich eher visionär denke, wobei ich schon auch den Anspruch habe, die Ziele, die ich mir stecke, zu erreichen.

COOEE alpin wird innerhalb der COOEEGruppe eine eigene Identität haben, wo wir im alpinen Raum das Thema Berge, Schnee, Alm, Lifestyle, Sport, Skifahren, Wandern, Biken, … so bespielen , wie es unserer wunderschönen Natur gerecht wird. Somit bieten wir mit COOEE alpin eine wunderbare Ergänzung zu den südlichen COOEEs!

… und immer mit Crowdfunding? Für das Haus in Bad Kleinkirchheim wurde über eine Million Euro über Crowdfunding gezeichnet. Die meisten Crowdfunding-Immobilienprojekte erreichen mit links die Fundingschwelle. Ihr Angebot ist durch die Decke gegangen. Was waren aus ihrer Sicht die Erfolgsfaktoren? Waren es die Konditionen?

Nein, wir haben vorerst nur den Standort Bad Kleinkirchheim mittels Crowdfunding aufgesetzt. Hier war der Gedanke nicht in erster Linie Geldbeschaffung, sondern vielmehr Kommunikation und Marketing. Wir glauben, dass unsere Investoren auch potentielle Gäste werden und für weitere sorgen werden. Es gibt doch nichts Besseres als in Themen zu investieren, die man auch selbst nutzt! Da gehört Urlaub und im Speziellen preiswerter Urlaub in den Alpen im COOEE alpin Hotel einfach dazu! Dass unsere Konditionen gut sind, ist selbstverständlich die Basis.

Partner beim Crowdfunding ist die Plattform CONDA. Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht die Wahl der Plattform?

Marktführer Conda erwies ich als Top-Partner! Die Tatsache, dass wir vor allem einen Rekord im „Pro Kopf“-Investment erzielen konnten, zeigt nicht nur Vertrauen ins Projekt, sondern auch in die Plattform.

Sind Immobilien Ihre neue Leidenschaft?

Das ganze Thema Investment und wie Geld arbeiten kann, interessiert mich enorm. Ich bin ja mit meiner Firma You Will Like It Living auch im Speckgürtel von Wien im Sinne von leistbarem Wohnen tätig, wo wir in Mistelbach gerade ein tolles Projekt am Laufen haben.Wir bieten dort Grundstücke, Doppelhäuser und Wohnungen zu einem sehr attraktiven Preis an! Hier schließt sich der Kreis, denn ich denke, es sind dieselben Menschen, die wir in Mistelbach und mit unseren Hotels ansprechen. Wohnen und urlauben zu einem überschaubaren Preis und guter Qualität!

Sind Sie selbst – neben COOEE alpin – in Immobilien, zum Beispiel in Vorsorgewohnungen, investiert?

Ich selbst bin natürlich in verschiedenen Assetklassen investiert, die wir mit meiner Firma selbstverständlich auch Dritten anbieten. Und ja, mein Schwerpunkt sind Immobilien, ich würde niemandem etwas anraten, was ich nicht selber mache.

Im Skisport muss man ans Limit gehen, um zu den Besten der Besten zu gehören. Wie ist das bei Investments? Gehen Sie da ans Limit? Wie viel Risiko sind Sie bereit zu nehmen?

Das Limit im Sport war sicherlich wichtig, ist aber im Investment jedem selbst überlassen. Jeder muss für sich entscheiden, ob er bereit ist, ans Limit zu gehen! Ich selber habe mich zu einem sehr soliden und sicheren Investor entwickelt! Das Risiko lasse ich z. B. im Golf, da muss der Ball schon spektakulär weit geschlagen werden, oft im Bewusstsein, dass es null Sinn macht.