Infrastruktur Rückverstaatlichung vom Klagenfurter Flughafen wird nun vollzogen

Notariatsakt unterzeichnet, Kaufpreis-Überweisung in den kommenden Tagen - Investor kündigt rechtliche Schritte an

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Rückverstaatlichung vom Klagenfurter Flughafen wird nun vollzogen

Die Rückverstaatlichung des Klagenfurter Flughafens soll nach Vorliegen der Finanzierungsbeschlüsse der Stadt Klagenfurt und des Landes Kärnten nun vollzogen werden. Investor Franz Peter Orasch und seine Lilihill, die vor fünf Jahren mittels Kapitalerhöhung die Mehrheit übernommen hatte, haben angekündigte Ausbaupläne nicht umgesetzt. Weil die Passagierzahlen 2022 unter 100.000 blieben, kann laut Vertrag eine Call Option gezogen werden. Orasch will rechtlich dagegen vorgehen.

Inklusive einer kürzlich von Stadt und Land geleisteten Kapitalerhöhung, mit der Mehrheitseigentümer Lilihill entmachtet wurde, kostet der Rückkauf die öffentliche Hand insgesamt 7,7 Mio. Euro. Orasch war vor fünf Jahren mit einer Kapitalerhöhung in Höhe von 8,1 Mio. Euro beim Flughafen eingestiegen.

Am Mittwoch wurde von der Kärntner Beteiligungsverwaltung (K-BV) und der Stadt ein Notariatsakt zum Ziehen der Call-Option (Kaufoption) unterfertigt, bestätigte K-BV-Vorstand Martin Payer am Donnerstag gegenüber der APA. "Wir müssen jetzt noch den Kaufpreis bezahlen. Mit Bezahlung des Kaufpreises gehen die Anteile auf uns über." Bezahlt werden müssen noch 4,05 Mio. Euro, das werde in den kommenden Tagen überwiesen. Die jüngste Kapitalerhöhung kostete Stadt und Land 3,7 Mio. Euro. Nach der nun anstehenden Überweisung könne die Flughafen-Geschäftsführung den Antrag stellen, die neuen Eigentumsverhältnisse im Firmenbuch eintragen zu lassen.

"Wir bleiben dabei, dass wir alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen werden", sagte ein Lilihill-Unternehmenssprecher am Donnerstag zur APA. Auch gegen die kürzlich vollzogene Kapitalerhöhung beim mit Liquiditätsproblemen kämpfenden Flughafen, bei der Lilihill seinen Anteil nicht eingezahlt hatte. Stadt und Land sprangen ein, Lilihill verlor die Mehrheit. "Wir werden gegen alles vorgehen. Es werden sämtliche Rechtsmittel ausgeschöpft", so der Sprecher. Es droht also ein längerer Gerichtsstreit. (apa)

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