Sanierung nur um der Sanierung wegen – das ist zu wenig.

Vonovia fährt Sanierungen zurück

Akzeptanz für die in der Regel mit Mietsteigerungen verbundenen energetischen Modernisierungen ist dramstisch zurückgegangen.

von 0 Minuten Lesezeit

Der größte deutsche Wohnungskonzern Vonovia will seine Investitionen in Modernisierungen drastisch kürzen. Hintergrund sei eine „dramatisch zurückgegangene“ gesellschaftliche Akzeptanz für die in der Regel mit Mietsteigerungen verbundenen energetischen Modernisierungen, sagte Vonovia-Chef Rolf Buch. Der Konzern zählt mit einem Bestand von rund 400.000 überwiegend in Deutschland gelegenen Wohnungen zu den größten deutschen Vermietern.

Vonovia wird seine für die kommenden beiden Jahre vorgesehenen energetischen Sanierungen nicht wie geplant durchführen. Das Wohnungsunternehmen reduziert die hierfür geplanten Investitionen um 40 Prozent und begründet das in seinem Neunmonatsbericht mit dem wachsenden Widerstand gegen damit verbundene Mieterhöhungen. Künftig sollen die Vonovia-Mieten nach einer Modernisierung um höchstens 2 Euro pro Quadratmeter steigen. Nach derzeitiger Rechtslage ist es in Deutschland erlaubt, elf Prozent der Modernisierungskosten pro Jahr auf die Miete umzulegen. Das führte dazu, dass in Einzelfällen die Mieten um 3 Euro pro Quadratmeter gestiegen sind. Eine Steigerung, die durch geringere Heizkosten nicht kompensiert werden konnte.

In einem Statement begrüßt der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen die Ankündigung und fordert zugleich eine stärkere staatliche Beteiligung an Investitionen in den Klimaschutz. Energetisch modernisiert werden soll nun bevorzugt in Schweden, während Vonovia in Deutschland mehr Geld in Neubauten und den Umbau bestehender Wohnungen stecken wird. Statt die Modernisierungskosten einfach nur anteilig auf die Kaltmiete umzulegen, sei es sinnvoller, sich bei der Umlage an den tatsächlich eingesparten Betriebskosten zu orientieren, sagte Mieterbund-Sprecherin Silke Gottschalk in Düsseldorf.

Ein interessanter Ansatz, den man auch in Österreich überdenken sollte. Wer’s nachhaltig saniert, soll belohnt werden. Sanierung nur um der Sanierung wegen – das ist zu wenig.