Schlachten ist definitiv keine Alternative

Vermögens- und Erbschaftssteuern - und darin sind sich die Steuerexperten zumindest außerhalb Österreichs einig - können nur dann substantiell für das Budget etwas bringen, wenn ausreichend Vermögen da ist, das man besteuern kann.

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Schlachten ist definitiv keine Alternative Vermögens- und Erbschaftssteuern - und darin sind sich die Steuerexperten zumindest außerhalb Österreichs einig – können nur dann substantiell für das Budget etwas bringen, wenn ausreichend Vermögen da ist, das man besteuern kann. Anders gesagt: Man muss zuerst für den wohlgepriesenen Mittelstand die Möglichkeit schaffen, Vermögen aufzubauen. Daraus folgt eindeutig: Eigentumsbildung und -erhaltung müssen gefördert und erleichtert werden. Im Moment scheint alles in die andere Richtung zu laufen. Meinungsumfragen bestätigen mehr denn je den mehrheitlichen Wunsch der Österreicher im eigenen Heim zu leben. Doch das ist dem Mittelstand in vielen Fällen nicht (mehr) möglich. Beinahe 6 von 10 Österreichern geben an, sich kein eigenes Zuhause leisten zu können. Wenn die Politik wirklich will, die Bürger aus den Klauen der Miethaie und Zinswucherer zu befreien gibt es nur einen Weg: Erleichterungen bei der Eigentumsbildung und bei der Weitergabe von Eigentum - vor allem für die jüngere Generation. Österreich muss (wieder) ein Land der Eigentümer werden! Hatte Österreich noch vor zehn Jahren eine Wohneigentumsquote von 60 Prozent, befindet sich diese im Jahr 2015 nur mehr auf 55,7 Prozent. Innerhalb der EU 28 rangiert Österreich mittlerweile an vorletzter Stelle. Eine „Top-Platzierung“. Angesichts der schwächelnden Konjunktur – auch wenn die Wirtschaftsforscher von „Aufschwung“ sprechen – könnten mit steuerlichen Impulsen Investitionsanreize geschaffen werden. Was es aber auf keinen Fall geben darf, sind weitere steuerliche Belastungen, vor allem keine Eigentums- und Erbschaftssteuern. Man muss die Kuh füttern, bevor man sie melken kann. Schlachten ist definitiv keine Alternative.
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