Signa - Kocher: Folgen der Holding-Insolvenz noch nicht abschätzbar

Österreichische Regierungsspitze sieht "kein Politikum" - Deutsche Bundesregierung: Beobachten Folgen von Pleite genau

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Signa - Kocher: Folgen der Holding-Insolvenz noch nicht abschätzbar

Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) hält die Folgen der Insolvenz der Signa Holding noch nicht für abschätzbar. "Es ist noch zu früh, um hier eine Bilanz ziehen zu können", sagte er am Rande einer Pressekonferenz. Man wisse schlicht noch nicht, wie die verschiedenen Unternehmen innerhalb der Signa-Gruppe finanziell dastehen, so Kocher unter Verweis auf das gerade erst eröffnete Insolvenzverfahren.

Beim AMS-Frühwarnsystem seien jedenfalls noch keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorangemeldet worden. Von der Pleite sind 42 Beschäftigte betroffen.

Die Regierungsspitze in Österreich hielt den Fall der Signa in einer ersten Reaktion nach dem Ministerrat in Wien am Mittwoch wie berichtet für eine reine Wirtschaftsangelegenheit: "Ich sehe kein Politikum, das ist ein Fall des Insolvenzrechts", meinte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). Insolvenzen gehörten mit zum Wirtschaftsleben. Wichtig werde sein, dass die Finanzsituation stabil bleibe, betonte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). Diesbezüglich sehe es einmal gut aus, nachdem was er lese und höre.

In Deutschland hat die Regierung die Folgen der Signa-Pleite auf jeden Fall im Blick. Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums in Berlin sagte am Freitag laut Nachrichtenagentur Reuters, der Fall werde sehr genau beobachtet. Nach erst wenigen Tagen seien die genauen Folgen aber noch nicht abzuschätzen. "Wir prüfen die Auswirkung", ergänzte eine Sprecherin des Finanzministeriums. Dafür gebe es aber keinen offiziellen Zeitplan.

Die Signa Holding des Tiroler Investors Rene Benko hatte am Mittwoch Insolvenz angemeldet. Signa gehören neben prestigeträchtigen Immobilien in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Großbritannien und den USA auch der Warenhausriese Galeria und Anteile an der Handelsgruppe Globus. Die deutsche Bundesregierung hatte Galeria während der Corona-Pandemie mit Steuergeldern geholfen. (apa)