Starke Nachfrage in Graz

Zweites wichtiges Investmentziel neben Wien

EHL publiziert „Grazer Wohnungsmarktbericht“ gemeinsam mit lokalem Partner TriValue.

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Der Grazer Wohnimmobilienmarkt rückt immer stärker in den Blickpunkt institutioneller Großinvestoren aus dem In- und Ausland und hat sich neben Wien als zweites wichtiges Investmentziel in Österreich etabliert. Eine Reihe großer Neubauprojekte wurde zuletzt bereits in einem frühen Entwicklungsstadium, in der Regel nach Erteilung der Baugenehmigung und damit zwischen 18 und 30 Monate vor Fertigstellung, gesamthaft veräußert. Dabei stellen österreichische und deutsche Investoren die Mehrheit der Käufer dar.

Eine besonders bemerkenswerte Großtransaktion im Wohnimmobilienbereich war beispielsweise der Kauf des Bauteils Süd (ca. 16.800 m2) der Smart City Graz von einem Konsortium aus TriValue, Haring Group und Wegraz durch die LLB Immo KAG für die VBV Vorsorgekasse.

Wie der soeben erschienene „Grazer Wohnungsmarktbericht“, eine Kooperation von EHL Immobilien mit dem Grazer Entwickler und Investor TriValue, zeigt, sind es vor allem zwei Gründe, weswegen die steirische Landeshauptstadt für Großinvestoren so attraktiv geworden ist: Das starke Bevölkerungswachstum, mit dem Graz prozentuell sogar Wien übertrifft und die dynamische Entwicklung der Mieten in den letzten Jahren. „Graz ist zwar ein bedeutend kleinerer Markt als Wien, aber im Hinblick auf Renditen und die demographische Entwicklung ähnlich attraktiv“, betont Franz Pöltl, Geschäftsführender Gesellschafter der innerhalb der EHL-Gruppe für großvolumige Investments zuständigen EHL Investment Consulting. „Graz profitiert insbesondere von der starken Bevölkerungsentwicklung. Die Stadt ist seit 2015 um knapp 15.700 Einwohner gewachsen und ist prozentuell gesehen die am stärksten wachsende Stadt Österreichs mit einem entsprechend hohen Bedarf an Wohnraum. Das eröffnet für Investoren natürlich exzellente langfristige Perspektiven.“

Darüber hinaus trage die Größe und hohe Qualität der aktuell in Bau oder Planung befindlichen Projekte in den Stadtentwicklungsgebieten im Westen der Stadt, wie z.B. auf den Reininghausgründen oder in der Smart City Graz bzw. im Süden im Brauquartier Puntigam, zur Attraktivität für internationale Investoren bei. „Die Spitzenrenditen liegen für institutionelle Investments in Neubauprojekten in Toplagen derzeit bei ca. 3,75 Prozent. Da im Moment einige Transaktionen in Verhandlung sind, ist davon auszugehen, dass der Druck auf die Renditen weiter steigen wird.“

Der Grazer Mietwohnungsmarkt hat sich ebenso positiv entwickelt. Derzeit werden in Neubauten zwischen 8,50 und 12,00 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche erzielt, wobei die Mieten sich insbesondere in den großen Neubauprojekten am westlichen Murufer in den boomenden Bezirken Eggenberg, Gries, Lend, Straßgang und Puntigam tendenziell am oberen Ende der Skala bewegen.

Der gegenwärtige Bauboom werde die Marktsituation nicht grundlegend ändern, sagt Michael Spazierer, Geschäftsführender Gesellschafter von TriValue Real Estate Investments. „Damit kann zwar der über Jahre aufgebaute Nachfrageüberhang etwas entschärft werden, aber die Nachfrage nach Wohnungen in den Stadtentwicklungsgebieten ist weiterhin sehr stark und die Vorverwertung der Projekte läuft ausgezeichnet.“

Der Grazer Markt für Eigentumswohnungen präsentierte sich zuletzt ebenfalls sehr aktiv. Im ersten Halbjahr 2019 waren 2.778 Wohnungskäufe zu verzeichnen, davon 1.177 im Neubausegment. Erneut stiegen in normalen und guten Wohnlagen die Kaufpreise an, in den sehr guten Wohnlagen stagnierte das ohnehin schon höhere Preisniveau allerdings oder ging in Einzelfällen sogar leicht zurück.