Streit um die Neu-Siedler am See

Um das Bauvorhaben "Am Hafen" in Neusiedl wird Kritik laut. Das von der Neusiedl am See Projektentwicklung GmbH zu realisierende Projekt wird von Seiten der Grünen und der SPÖ als auch dem Referat für Landesplanung in Eisenstadt geprüft.

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Ein komplexes Unterfangen: ein Bau am Ufer, in Unesco-Welterbe-Gebiet, zumal in der finanziell angeschlagenen Gemeinde Neusiedl am See. Dass gebaut werden darf, steht zumindest fest. Geplant sind ein Hotel mit 68 Zimmern und in westlicher Nachbarschaft, getrennt durch einen Bootsliegeplatz, 22 Seehäuser. Streit gibt es um die Nutzung der Häuser am Wasser. "Es war ganz klar von einem Seehotel mit dazugehörigen Apartmentanlagen die Rede", sagt Alexandra Fischbach, Grünen-Gemeinderätin in Neusiedl am See. Von der touristischen Nutzung der Apartments sei heute nichts mehr zu hören. Stattdessen sollen die Grundflächen der Seehäuser parzelliert und verkauft werden. Architekt Herbert Halbritter, mit der Kritik konfrontiert, sagt: "Das war immer so ausgemacht, es ist nichts Neues." Die Stoßrichtung von Der Kaufpreis für ein Seehaus beginnt laut Makler bei 940.910 Euro. Brisanter als die Architektur der Seehäuser ist die Frage, wie viel Zeit die künftigen Eigentümer darin verbringen werden. Rechtlich dürfen die 22 Seehäuser nur als Feriendomizile bewohnt werden. Auch beim Hotelbau laufen laut Grüne die Dinge in den falschen Bahnen: Auf amhafen.at wird ein Hotel mit Restaurant, Uferbar, Greißlerei, Sauna und Fitnessbereich angekündigt. Vizebürgermeisterin Elisabeth Böhm ist auch wegen des "massiven Eingriffs in die Natur" gegen das Hotel. Die Hotelfinanzierung soll über das „Buy to let“-Modell passieren. Peter Zinggl, Hauptreferatsleiter für Landesplanung bestätigt, dass seine Abteilung derzeit prüft, ob die Buy-to-let-Konstruktion im Konflikt zur touristischen Nutzung im Sinne des Landesentwicklungsprogramms (LEP) steht. Das LEP von 2011 hält unter anderem fest, Seeufer seien weitgehend von Verbauung freizuhalten. Ein weiteres Streitthema: Parkplätze. Durch das Projekt "Am Hafen" würden den Neusiedlern 200 Parkplätze verlorengehen. Halbritter erwidert, es würden zwei Parkdecks gebaut werden – diese sind allerdings kostenpflichtig.
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