Struktur ist gefragt

Klimaschutz. Auch Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz historischer Gebäude können gefördert werden. Vorausgesetzt, man wählt die passende Förderung, sagen Andreas Gotwald und Manfred Kunisch von TPA.

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Klimaschutz. Auch Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz historischer Gebäude können gefördert werden. Vorausgesetzt, man wählt die passende Förderung, sagen Andreas Gotwald und Manfred Kunisch von TPA.

[caption id="attachment_9503" align="alignright" width="203"]Andreas Gotwald, TPA Andreas Gotwald, TPA[/caption]

Undichte Fenster, ungedämmte Fassaden und veraltete Heizungen – auch in historischen Gebäuden – sind in der Regel klassische Ansatzpunkte für Energieeffizienz. Gerade deshalb wollen viele Eigentümer entsprechende Maßnahmen setzen - und dafür, wenn möglich, auch Förderungen in Anspruch nehmen. Allerdings: „Es gibt  aktuell keine eigene Förderung für die Steigerung der Energieeffizienz  in historischen Gebäuden, weder auf Landes- oder Bundes- noch auf EU-Ebene“, weiß Andreas Gotwald, Leiter der Förderabteilung von TPA.

Aktuell gebe es zwar sowohl auf EU- als auch auf Landes- und Bundesebene verschiedene Töpfe, aus denen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz gefördert werden, aber eben nicht speziell auf historische Gebäude zugeschnitten, so Gotwald. Diese hätten dabei ohnehin ein naheliegendes Problem, sind Gotwald und sein Kollege Manfred Kunisch, Steuerberater bei der TPA, sich einig: „Energieeffizienz-Maßnahmen wie der Austausch von Fenstern, das Dämmen von Fassaden und neue, gedämmte Dächer sind  bei historischen Gebäuden in der Regel aus Denkmalschutzüberlegungen nicht möglich.“ Daher müssten sich deren Eigentümer auf nicht sichtbare Maßnahmen wie zB. den Austausch von Heizungs- und Klimaanlagen oder das Dämmen der obersten Geschoßdecke beschränken. „Dadurch werden jedoch  oft die geforderten Mindestwerte zur Reduktion des Heizwärmebedarfs nicht erreicht“, sagen die beiden Experten.

Dennoch gebe es vor allem auf Landes- und Bundesebene Möglichkeiten, auch  technische Maßnahmen mit Fördermitteln zu überlegen. Strukturiertes Vorgehen ist dabei  die Voraussetzung: „Eigentümer sollten sich schon vorab überlegen, welche Maßnahmen sie gefördert haben wollen“, rät Gotwald. Denn neben Förderungen für technische Maßnahmen gebe es auch jene im „kulturellen Bereich“, wie etwa zum  Renovieren wertvoller Fassaden. Denn es sei durchaus möglich, verschiedene Förderprogramme in Anspruch zu nehmen. Gotwald: „Das Einzige, was nicht geht, sind Doppelförderungen, also zwei Förderungen für ein und dieselbe Maßnahme.“

Die Förderlandschaft grundsätzlich beurteilen beide als sehr vielfältig, aber unübersichtlich. „Es gibt allein in Österreich mehrere hundert Förderprogramme, auf EU-Ebene sind es zwischen 1.500 und 2.000“, sagt Kunisch. Angesichts dessen sei es kein Wunder, dass das Thema Förderung immer komplexer werde. Das Bemühen, mit Förderungen den Wettbewerb nicht zu stören, trage ebenfalls dazu bei. „Daher gibt es immer mehr Regeln und Guidelines“, sagt Gotwald, „aber tendenziell auch immer mehr Förderungen.“


Leaking windows, uninsulated walls and outdated heating systems are the classic components for energy efficiency, especially in historical buildings. This is the reason why many owners seek appropriate funding for renovations. “Neither Austrian nor EU laws offer specific funding plans aimed at increasing the energy efficiency of historical buildings”, says the director at TPA and EU consultant, Andreas Gotwald.

Although there are funds for increasing energy efficiency, they are not appropriated towards renovating historical buildings, adds Gotwald.  Manfred Kunisch (also of TPA) agrees with Gotwald that necessary measures to increase energy efficiency, which include new windows, new roofs and wall insulations are not possible in historical buildings because of strict heritage protection and preservation laws. Therefore “invisible” measures such as new heating systems and air conditioners or insulation of the ceilings of the top floors must be implemented. These, however, are not sufficient in reducing the heating costs to the required levels.

Austrian federal and state laws could offer funds for technical operations. Andreas Gotwald believes a structured approach is necessary: There are already specific “cultural” funds – like those directed at renovating valuable historic building fronts. Choosing the assistance program is possible as long as there is no “double funding,” which would mean two programs financing the same project. “The owner should be able to decide in advance what kind of funding is required.”

Both experts agree that even though the funding landscapes are diverse, they are also somewhat confusing. “There are hundreds of programs in Austria and between 1500 and 2000 at the EU level.” The efforts to create funding programs that do not affect the free market adds to the complexity of the issue. In conclusion Gotwald explains that, “this leads to increased legislation but also to more new funding programs.”

Quelle: Fotolia