Investment International Unsichere Preisentwicklung bremst deutschen Immobilieninvestmentmarkt

In den ersten drei Quartalen 2022 ging das Transaktionsvolumen am deutschen Immobilieninvestmentmarkt im Vorjahresvergleich um 15 Prozent auf 51,9 Milliarden Euro zurück.

von 2 Minuten Lesezeit

Unsichere Preisentwicklung bremst deutschen Immobilieninvestmentmarkt

Davon entfielen 41,3 Milliarden Euro auf Gewerbeimmobilien und 10,6 Milliarden Euro auf Wohnimmobilien. Zusätzlich zum registrierten Immobilientransaktionsvolumen wurden anteilige Übernahmen mit insgesamt fast 1,2 Milliarden Euro am Markt vollzogen, unter anderem zuletzt eine Beteiligung am Elbtower in Hamburg.

Trotz der hohen Unsicherheit im Markt aufgrund der Vielzahl an exogenen Schocks verzeichnete das dritte Quartal 2022 mit 15,9 Milliarden Euro jedoch ein leicht höheres Transaktionsvolumen als noch das zweite Quartal. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

Mit 31,8 Milliarden Euro oder 61 Prozent des Transaktionsvolumens drückte sich dennoch der Fokus der Investoren auf Core- und Core-plus-Produkt aus. Daneben entfielen 24 Prozent auf Value-add-Produkte, in die rund vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum investiert wurde.

Logistik boomt, Büro weiterhin die größte Anlageklasse

Büro blieb mit einem Marktanteil von 37 Prozent gemessen am gesamten Transaktionsvolumen der ersten neun Monate weiterhin die aus Investorensicht wichtigste Anlageklasse, auch dank der aktuell sehr robusten Ergebnisse an den Vermietungsmärkten mit guten Flächenumsätzen und nachfragebedingt weiter steigenden Mieten.

Logistik verzeichnete ebenso wie Büro einen Anstieg des Marktanteils im Vorjahresvergleich um sechs Prozentpunkte – auf nun 16 Prozent.

Offene Immobilienfonds und nordamerikanische Investoren waren besonders aktiv

Stärkste Nettokäufer waren die offenen Immobilien – und insbesondere Spezialfonds, die EUR 7,2 Milliarden mehr investierten als verkauften. Asset- und Fondsmanager standen mit einem positiven Saldo von knapp EUR 5,5 Milliarden an zweiter Stelle, gefolgt von Versicherungen und Pensionskassen mit einem Plus von EUR 2,4 Milliarden. Dagegen überstiegen die Verkäufe die Neuakquisitionen bei Privatinvestoren (Saldo von minus zwei Milliarden Euro) und Immobilienaktiengesellschaften/REITs (minus 3,1 Milliarden Euro) deutlich.

Mit EUR 28,5 Milliarden entfiel mehr als die Hälfte (55 Prozent) des im laufenden Jahr investierten Kapitals auf einheimische Investoren. Im Vergleich zu den ersten drei Quartalen des Vorjahres stieg damit der Anteil der internationalen Anleger leicht von 40 Prozent auf 45 Prozent. Insgesamt investierten sie EUR 23,4 Milliarden am deutschen Markt. Mit einem Anteil von 21 Prozent (inkl. der Brookfield-Transaktion im ersten Quartal) waren nordamerikanische Investoren die aktivsten internationalen Akteure. Rund 16 Prozent des internationalen Kapitals stammte von europäischen Anlegern außerhalb Deutschlands.

Ausblick auf das Gesamtjahr 2022

„Für das Gesamtjahr ist ein Transaktionsvolumen von gut 65 Milliarden Euro erwartbar, zumal noch einige größere Transaktionen in der Pipeline sind“, prognostiziert Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE in Deutschland. „Davon dürften etwa 15 Milliarden auf den Bereich des institutionellen Wohnens entfallen.“

Verwandte Artikel