Vom hässlichen Entlein zum Schwan

Megatrends wie der florierende Onlinehandel, die digitale Revolution oder die Spezialisierung in den einzelnen Branchen treibt die Nachfrage nach Industrie- und Logistikflächen weiterhin in die Höhe. Grund genug, sich den Logistikmarkt in Österreich bei einem XChange Logistik einmal genauer anzusehen.

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Investors Lieblinge. Megatrends wie der florierende Onlinehandel, die digitale Revolution oder die Spezialisierung in den einzelnen Branchen treibt die Nachfrage nach Industrie- und Logistikflächen weiterhin in die Höhe. Grund genug, sich den Logistikmarkt in Österreich bei einem XChange Logistik einmal genauer anzusehen.

Die nach wie vor attraktivste Lage für Industrie und Logistik ist der Süden Wiens. Dieser zeichnet sich durch den direkten Anschluss an die Südautobahn (A2), die Wiener Außenring-Autobahn (A21), die Südosttangente Wien (A23), die Wiener Außenring-Schnellstraße (S1) Richtung Osten und den Flughafen Wien über die Ostautobahn (A4) aus. Somit liegt dieser Standort direkt am Schnittpunkt der Autobahnen nach Westen, Süden, Osten sowie den Norden Europas. „Rund 70 Prozent der lokalen Flächennachfrage konzentriert sich auf dieses Gebiet,“ so Tina Steindl, Otto Immobilien. Seit der Eröffnung der Außenring-Schnellstraße (S1) konnte jedoch eine deutlich positivere Wahrnehmung dieses Standorts durch eine verstärkte Nachfrage beobachtet werden. Die zukünftig nordöstlich geplante Erweiterung des Autobahnnetzes wird die Attraktivität des Standortes weiter erhöhen.

Standort Flughafen Wien

Für den Immobilien- und Standortmanager der Flughafen Wien AG Wolfgang Scheibenpflug steht fest: „Es ist uns gelungen, den Standort Flughafen Wien in der österreichischen Immobilienlandschaft zu verankern – die Region gewinnt an Kraft.“ Erst im September wurde die neue Unternehmenszentrale von Makita Österreich feierlich eröffnet. Auf einer Fläche von rund 23.000 Quadratmetern wurden Büroräume sowie 16 Meter hohe Lagerräume realisiert. Dies schafft erstklassige Arbeitsbedingungen für die 100 Mitarbeiter des Unternehmens. Bereits im Juni hatte der Spatenstich für die Erweiterung des Logistikbetriebes von cargo-partner stattgefunden. Auf ca. 21.000 Quadratmetern wird die neue Betriebsanlage errichtet. Damit werden etwa 35 neue Arbeitsplätze für die Region geschaffen. 280 Beschäftigte werden zukünftig an diesem Standort tätig sein. Der Zuwachs ist auch für den Vorstand der Flughafen Wien AG Günther Ofner ein wichtiges Signal. „Alleine im letzten Jahr haben sich zwölf Firmen angesiedelt, mit vielen weiteren sind wir im Gespräch. Die Vienna Airport Region wächst stetig und das unterstreicht die Attraktivität und die Stärken der Region.“ Kein Wunder also, dass auch der Flughafen Wien als Bürostandort wächst, wie Scheibenpflug nicht ohne Stolz berichtet. „Als Folge der hohen Nachfrage nach attraktiven Büroflächen am Flughafen wird der neue Office Park 4 errichtet und rund 25.000 Quadratmeter topmoderne Büro- und Conferencingflächen im Herzen der Airport City bieten.“

„Die Entwicklung des Immobilienstandortes Flughafen zu einer multifunktionalen Airport City ist ein zentrales Element der Flughafen-Strategie. Mit einer Logistikfläche von rund 40.000 Quadratmetern, einem Office-Angebot von über 100.000 Quadratmetern Büro- und Conferencingflächen, verschiedenen Nahversorgungseinrichtungen wie Supermärkten, einer Apotheke, einem Fitnesscenter, einem 24/7-Post-Partner und zahlreichen weiteren Services ist der Flughafen ein perfekter Betriebsstandort – auch für Logistikunternehmen.“

Logistikpark Industrial Campus Vienna East 

In unmittelbarer Nähe zum internationalen Flughafen Wien Schwechat mit sehr guter Anbindung an das Autobahnnetz entsteht derzeit der „Logistikpark Industrial Campus Vienna East“. „Insgesamt werden in der Bauphase 1 auf einer Grundstücksgröße von circa 91.200 Quadratmetern acht Hallen mit einer geplanten Hallenfläche von rund 46.500 Quadratmetern sowie Büros mit 3.600 Quadratmetern errichtet. Dabei können die Mieter noch Einfluss auf die Hallengrößen nehmen. Da wir neu bauen, können wir unseren Kunden ein Höchstmaß an Flexibilität bieten und ihre individuellen Anforderungen berücksichtigen. Dabei sind Hallengrößen ab 2.500 Quadratmetern möglich. Mit dem Bauverlauf können wir bisher sehr zufrieden sein. So können wir die erste Halle bereits einen Monat früher als geplant übergeben und wir gehen davon aus, dass wir den ersten Bauabschnitt wie geplant im 3. Quartal 2018 fertigstellen können“, berichtete Christian Veith von der zur deutschen Zech Group GmbH gehörenden DLH Real Estate Austria GmbH. Ein, so Veith, idealer Standort für wertschöpfende Logistik sowie für leichte Produktion.

Die ersten Logistikhallen haben bereits ihre Mieter gefunden. Das weltweit tätige Bertelsmann Dienstleistungsunternehmen AVARTO hat bereits Anfang Oktober 2017 die erste fertiggestellte Logistikhalle mit 4.940 Quadratmetern Hallenfläche und 850 Quadratmetern Büro- und Sozialflächen übernommen. Mit dem Bau der zweiten Logistikhalle wurde begonnen. Hier werden 5.610 Quadratmeter Hallenflächen, 350 Quadratmeter Büro- und Sozialflächen sowie 1.750 Quadratmeter Außenflächen für Hornbach realisiert.

Logistik braucht die Anbindung an ein hochrangiges Verkehrsnetz

„Die Citylogistik wird in die Stadt kommen und mit ihr – ob wir es wollen oder nicht – auch Verkehr. Logistik braucht die Anbindung an ein hochrangiges Verkehrsnetz für jeden innerstädtischen Hub. Citylogistik muss tatsächlich in der Stadt erfolgen“, betont GO Asset Geschäftsführer Andreas Liebsch. Anhaltende Urbanisierung und der Onlinehandel sind die großen Herausforderungen. Denn es ist allgemein bekannt, dass die Bevölkerung nicht nur wächst, sondern auch, dass es die Menschen vermehrt in Ballungsräume zieht.“ An diesem Trend werde sich auch nichts ändern. Mit einem Trendwechsel sei nicht zu rechnen. So erwarten Experten von Eurostat, dass der Urbanisierungsgrad 2050 bei weit über 80 Prozent liegen wird. Auf die ganze Logistikbranche warten große Herausforderungen, ist Liebsch überzeugt. Nutzer dieser Hubs werden nicht ausschließlich Paketzusteller sein. Auch Retailer, die Onlinehandel betreiben und über ihr eigenes Distributionsnetzwerk verfügen, sehen vermehrten Bedarf an innerstädtischen Logistikflächen. In absoluten Zahlen werden in Wien jährlich etwa 17 Millionen Pakete übermittelt. Vorreiter sind die Britischen Inseln und Deutschland mit mehr als 30 Paketen pro Person und Jahr. Und auch hier sind sich die Experten einig: Es ist ein starker Aufwärtstrend in Europa zu erwarten. Eine Studie von P3 und Cushman & Wakefield etwa berechnet für die nächsten vier Jahre einen Zuwachs von Paketzustellungen um weitere 70 Prozent. Bei Onlineverkäufen sei sogar mit einer Steigerung von 95 Prozent zu rechnen, so Liebsch.