Weiterbildung 4.0 – fit für die Zukunft?

Die Immobilienmärkte sind ständig in Bewegung. Die Aufgaben des Immobilienmanagers sind vielfältig, die Herausforderungen groß.

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Die Immobilienmärkte sind ständig in Bewegung. Die Aufgaben des Immobilienmanagers sind vielfältig, die Herausforderungen groß – für ein Projekt im Ausland muss ein Investor gefunden werden, eine Liegenschaft in der City ist umzustrukturieren, ein Zinshaus zu verwalten, Bestandsimmobilien aller Nutzungsarten sind professionell und effizient zu managen, die Anforderungen der Nutzer werden komplexer und Renditeerwartungen sind ambitioniert.

Arbeitgeber legen auf eine fundierte und umfassende Ausbildung ihrer MitarbeiterInnen viel Wert. Erfolgreiche Immobilienmanager planen und organisieren sämtliche Prozesse, die notwendig sind, um eine Immobilie zielorientiert zu entwickeln, zu bewirtschaften, zu verwerten und zu vermarkten. Neben technischen, rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Kenntnissen werden vor allem Managementfähigkeiten, soziale Kompetenzen und vernetztes Denken und Handeln benötigt.

Die rasanten gesellschaftlichen Veränderungen und die zunehmende Professionalisierung fordern aber auch von den Fach- und Führungskräften der Immobilienwirtschaft ständige Weiterbildung. Die Bereitschaft, sein Wissen auf dem neuesten Stand zu halten und die eigenen Kenntnisse auszubauen, ist daher wichtiger denn je. Der Trend zur Spezialisierung wird sich weiter fortsetzen. Neben fachlichem und praktischem Know-how, sozialer Kompetenz und mehr Flexibilität wird eine umfassendere Beratungstätigkeit und damit eine noch qualifiziertere Ausbildung sowie eine laufende Weiterbildung und -entwicklung erforderlich und notwendig sein.

Neue Entwicklungen werden auch künftig das Profil des Immobilienmanagers verändern und die ganzheitliche Betrachtung der Immobilie über die gesamte Nutzungsdauer noch mehr in den Vordergrund rücken – Ressourcenknappheit, umweltspezifische und soziale Aspekte wie Bevölkerungsexplosion, Migration oder Integration sind nur einige Schlagwörter in diesem Zusammenhang. Herausforderungen, denen nur mit einem interdisziplinären Ansatz in der Aus- bzw. lebenslangen Weiterbildung begegnet werden kann. Die rein rechtlichen und wirtschaftlichen Komponenten werden zwar weiterhin notwendig sein, aber gegenüber psychologischen, soziologischen und planerischen Kompetenzen nur ein Grundgerüst darstellen. Weiterbildung 4.0 muss daher die Grundlagen für die persönliche Entwicklung schaffen und die Partizipationsfähigkeit in einer sich ständig verändernden (digitalen) Welt im Sinne eines ganzheitlichen und demokratischen Bildungsverständnisses stärken.

Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Robotik oder 3D-Druck werden auch die Immobilienwirtschaft in den kommenden Jahren verändern. Wie und in welchem Ausmaß, steht noch in den Sternen. In 20 Jahren wird es Taxifahrer, Kassierer oder Buchhalter als Beruf voraussichtlich nicht mehr geben. Sie werden durch Computer – physisch als Roboter oder unsichtbar als Software – ersetzt. Auch qualifizierte Arbeitskräfte werden davon betroffen sein. Künstliche Intelligenz kann mathematische oder logische Aufgaben besser erledigen als jeder Mensch. Langfristig werden nur noch konzeptionelle oder kreative Prozesse von Menschen ausgeführt werden. Durch verschwindende bzw. neu entstehende Geschäftsfelder werden Arbeitsplätze eliminiert bzw. geschaffen, und beeinflussen somit den Bedarf von Gewerbe- und Büroimmobilien sowie die gesamte Wertschöpfungskette der Immobilienwirtschaft. Aus heutiger Sicht ist noch nicht abzuschätzen, wie sich künstliche Intelligenz tatsächlich entwickeln wird. Klar ist aber: Nur wer Innovationen rechtzeitig in seine Geschäftsprozesse integriert, zählt auf lange Sicht zu den Gewinnern. Weiterbildung 4.0 bedeutet daher: konsequent den beruflichen und gesellschaftlichen Anschluss sicherzustellen!