Weiterhin verhaltene Aktivität in den Top-5-Bürovermietungsmärkten

In den ersten drei Quartalen 2020 wurden in den fünf wichtigsten Büromärkten Deutschlands 1,54 Millionen Quadratmeter neu vermietet oder an Eigentümer vergeben. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist dies ein Rückgang um fast 40 Prozent.

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Weiterhin verhaltene Aktivität in den Top-5-Bürovermietungsmärkten

Einen Rückgang gab es in allen fünf Top-Märkten. Während er in Frankfurt am Main mit 48 Prozent am deutlichsten ausfiel, war er in München mit 26 Prozent am geringsten. In der bayerischen Landeshauptstadt war das Vermietungsvolumen in den ersten drei Quartalen mit 464.000 Quadratmetern auch am größten. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

Carsten Ape, Head of Office Leasing bei CBRE in Deutschland

Das rückläufige Vermietungsvolumen ist angesichts der aktuellen Krise keine Überraschung. Mit einer durchschnittlichen Leerstandsrate von 3,7 Prozent über die fünf Top-Städte hinweg ist der Markt aber noch immer äußerst gut aufgestellt.

Zuletzt legte der ifo Geschäftsklimaindex für September um weitere 0,9 Punkte auf 93,4 Indexpunkte zu und zeigte, dass sich die Stimmung in den Unternehmen weiter verbessert und eine Erholung der Geschäftstätigkeit erwartet wird. Positive Signale kommen auch vom Arbeitsmarkt mit zuletzt wieder rückläufigen Arbeitslosenzahlen und einer sukzessiv zurückgehenden Kurzarbeit.

Leerstände steigen leicht

Die durchschnittliche Leerstandsrate stieg in den Top-5-Märkten im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2019 leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent. Während die Leerstandsraten in Berlin (plus 0,3 Prozentpunkte auf 1,8 Prozent), München (plus 0,3 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent) und Düsseldorf (plus 0,1 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent) leicht anstiegen, gingen sie in Frankfurt (minus 0,2 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent) und Hamburg (minus 0,1 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent) sogar leicht zurück. Auch von den bis Ende 2021 in den Top-5-Städten entstehenden 2,3 Millionen Quadratmeter Bürofläche sind bereits 63 Prozent vorvermietet.

Stabile Mietniveaus im dritten Quartal

Die Spitzenmieten blieben im dritten Quartal stabil auf dem Vorquartalsniveau, im Jahresvergleich gab es in allen fünf Märkten leichte Zuwächse. Im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2019 stiegen sie in Frankfurt um 4,8 Prozent auf 44 Euro pro Quadratmeter im Monat, in München um 1,3 Prozent auf 39,50 Euro, in Berlin um 4,1 Prozent auf 38,00 Euro, in Hamburg um 4,8 Prozent auf 32,50 Euro und in Düsseldorf um 1,8 Prozent auf 28,50 Euro. Bei der gewichteten Durchschnittsmiete fiel das Bild differenzierter aus. Zwar gab es auch dort in München (plus 11,2 Prozent auf 21,68 Euro), Berlin (plus 8,6 Prozent auf 27,39 Euro) und Frankfurt (plus 8,4 Prozent auf 22,83 Euro) Anstiege, in Düsseldorf (minus 5,3 Prozent auf 15,69 Euro) und in Hamburg (minus 3,1 Prozent auf 16,95) war die gewichtete Durchschnittsmiete jedoch rückläufig.

Ausblick auf das Gesamtjahr 

Für das Gesamtjahr erwarten wir in den Top-5-Bürovermietungsmärkten ein Vermietungsvolumen von circa zwei Millionen Quadratmetern, prognostiziert Ape. Damit wird der Markt zwar deutlich unter dem Vorjahresergebnis liegen, sich aber in etwa auf dem Zehn-Jahres-Durchschnitt bewegen. Angesichts der Krise und dem damit einhergehenden vorsichtigen Verhalten vieler Unternehmen bei der Anmietung neuer Flächen sowie der intensiven und teilweise kontrovers geführten Diskussion zum Thema Homeoffice wäre dies ein durchaus respektables Ergebnis. Festzuhalten bleibt aber, dass gerade hochmoderne Flächen – auch in den Bürotürmen – weiterhin stark nachgefragt sind.