Wertminderung unausweichlich

Laut einer aktuellen Umfrage von Duff & Phelps erwarten fast vier von zehn Investoren, dass der Wert gewerblicher Immobilien im Jahr 2020 zwischen fünf und zehn Prozent fallen wird. Beinahe ein Drittel der Befragten rechnet als Folge der Pandemie sogar mit einem Rückgang von zehn Prozent oder mehr.

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Wertminderung unausweichlich

So erwarten insgesamt 73 Prozent der Befragten, dass entweder das Segment Einzelhandel (37 Prozent) oder die Hotellerie (36 Prozent) am längsten mit den negativen Folgen zu kämpfen hat. Beide Segmente sind während der Pandemie am schwersten unter Druck geraten. So rechnen 44 Prozent der Befragten damit, dass der Wert von Einzelhandelsimmobilien in den nächsten zwölf Monaten zwischen zehn Prozent und 40 Prozent sinken wird. Voraussichtlich werden Investoren in der Folge nach alternativen Investment-Möglichkeiten suchen, die sich als pandemieresistenter erwiesen haben. 

Mehr als ein Drittel der Befragten (36 Prozent) glaubt, dass der Industrie- und Logistiksektor am stärksten aus der aktuellen Krise hervorgehen wird. Mit der Zunahme des Online-Shoppings infolge der Pandemie wird die Bedeutung von Einrichtungen auf der "letzten Meile" der Lieferkette (beispielsweise Logistiklager und Paketzentren) immer wichtiger werden. Auch bei Wohnimmobilien (29 Prozent) und PropTech (19 Prozent) gehen Investoren von einer Erholung nach der Krise aus.

Da der wirtschaftliche Abschwung in den wichtigsten Märkten bereits stattfindet, stufen Investoren eine globale Rezession als größtes Risiko für gewerbliche Immobilienanlagen (64 Prozent) ein und damit noch höher als die Pandemie selbst (25 Prozent). Die Befragten gehen außerdem von einer U-förmigen (80 Prozent), statt einer raschen, V-förmigen wirtschaftlichen Erholung aus. 

Nichtsdestotrotz rechnen mehr als 90 Prozent der Befragten damit, dass sich die Preise für Immobilien-Assets bereits 2021 wieder auf das Vor-Pandemie-Niveau erholen werden. Tatsächlich sind mehr als vier von zehn Befragten (41 Prozent) heute optimistischer in Bezug auf den europäischen Immobiliensektor als zu Beginn der Pandemie. 

Infolgedessen wollen 42 Prozent der Investoren entweder ihre Kapitalzusagen unverändert beibehalten oder sind sogar bereit, diese zu erhöhen. Darüber hinaus gaben 70 Prozent der Investoren an, dass sie bei Bedarf zusätzliches Kapital einsetzen könnten; fast alle der befragten Investment- und Fondsmanager bestätigten dies und konnten damit einige Bedenken hinsichtlich der Liquidität in diesem Investment-Segment zerstreuen.

Über die Studie

Duff & Phelps befragte 325 Führungskräfte und Investoren aus der Gewerbeimmobilienbranche aus der EU (54 Prozent), den USA (25 Prozent) und Großbritannien (18 Prozent). Die Befragten sind für private Immobiliengesellschaften (38 Prozent) und börsennotierte Immobiliengesellschaften, einschließlich REITs (38 Prozent), tätig. 14 Prozent der Befragten sind Investmentmanager.