Wohnen Wiener Immobilienpreise laut Experten moderat gesunken

Immo-Experte prognostiziert für heuer Preisrückgang im einstelligen Prozentbereich - Inflation und geringes Neubau-Angebot treibe Mieten in die Höhe

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Wiener Immobilienpreise laut Experten moderat gesunken

Die Immobilienpreise seien rückläufig, erklärten Immobilien-Experten am Montag im Ö1-"Mittagsjournal". Allerdings sei ihrer Meinung nach der Preisrückgang weniger dramatisch, als eine Analyse der Nachrichtenagentur Bloomberg in der Vorwoche ergab. Laut dieser Analyse seien die Immobilienpreise seit dem Höchststand 2022 um 12 Prozent gefallen. Dieser Preisrückgang sei nur in Einzelfällen zu beobachten, sagte Anton Holzapfel vom Verband der Immobilienwirtschaft in der Sendung.

Allerdings seien die Preise zuvor teilweise außergewöhnlich hoch gewesen, ergänzte Holzapfel. So war laut Holzapfel der Wiener Zinshausmarkt sehr begehrt. Wer 2021 oder in der ersten Hälfte des Vorjahres ein Zinshaus zu hohen Preisen gekauft habe, werde sich nun angesichts hoher Kreditzinsen einen Verkauf überlegen, ehe es zu Liquiditätsproblemen komme, sagte Holzapfel.

Der Ökonom Michael Klien vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) stuft den Wiener Immobilienmarkt als stabil bis leicht rückläufig ein. Er sieht hier Preisrückgänge um 2 bis 3 Prozent. "Diese leichten Rückgänge, die man in Wien sieht, sind ein österreichweites Phänomen". Wobei auch der Wifo-Experte auf die steigenden Zinsen und die verschärften Bedingungen für Wohnkredite verweist. Für das Gesamtjahr erwartet Klien einen Rückgang im einstelligen Prozentbereich. Eine gegenläufige Entwicklung sei bei den Mieten zu erwarten: Bestehende Mieten würden über die Inflation weiter steigen. Und steigende Zinsen würden Personen vom Kauf einer Wohnung abhalten. Dadurch steige die Nachfrage nach Mietwohnungen, wobei es derzeit wenig neue Mietwohnungen gebe.

Aber auch Holzapfel rechnet nicht mit günstigeren Mieten: "Einen rückläufigen Effekt wird es meines Erachtens in den Ballungszentren nicht geben, weil auch die Neubauproduktion derzeit nicht sehr groß ist". (apa)

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