Wiener Wohnen: Alarmstufe Rot im Gemeindebau

Absolut lesenswert. Ein Sittenbild von Wiener Wohnen im "Standard". Bestechliche Mitarbeiter, korrupte Geschäftspartner – trotz schwerer Vorwürfe (Bei Sanierungen von Gemeindewohnungen sei zum Beispiel für drei Wandanstriche bezahlt worden, ausgemalt wurde tatsächlich nur einmal) und Ermittlungen der Staatsanwaltschaft versuchen die Verantwortlichen von Wiener Wohnen den Skandal um minderwertige Sanierungen in Gemeindebauten herunterzuspielen.

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Ein Skandal wie jener, der zu Beginn der Woche die Gemeindebauhausverwaltung Wiener Wohnen erschütterte, würde viele Politiker aus der Ruhe bringen – nicht so Michael Ludwig. Der Wohnbaustadtrat wirkt in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme ruhig und gefasst. Ob er Versäumnisse bei der eigenen Person sehe, fragt der Ö1-Journalist vorsichtig. "Aber ganz im Gegenteil", sagt Ludwig bestimmt. Die Reaktion ist beeindruckend, wenn man bedenkt, was sich im Verantwortungsbereich des Stadtrats abgespielt haben soll: Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt gegen 32 Mitarbeiter von Wiener Wohnen. Der Verdacht: Bestechlichkeit. Im Austausch für Tank- und Einkaufsgutscheine und Autobahnvignetten sollen Mitarbeiter bei der Kontrolle von Handwerkeraufträgen beide Augen zugedrückt haben. Sofern die Kontrolle überhaupt stattfand. Bei Sanierungen von Gemeindewohnungen sei zum Beispiel für drei Wandanstriche bezahlt worden, ausgemalt wurde tatsächlich nur einmal.
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