Wienerberger mit krisenfester Performance

Die Wienerberger Gruppe hat trotz der Covid-19-Krise einen sehr zufriedenstellenden Konzernumsatz von 3,4 Milliarden Euro (2019: 3,5 Mrd. €) erzielt und damit fast das Rekordniveau des Vorjahres erreicht.

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Wienerberger mit krisenfester Performance

Durch das starke zweite Halbjahr konnte ein bereinigtes EBITDA von 566 Mio. € erwirtschaftet und damit die bereits erhöhte Guidance von 545 Millionen Euro deutlich übertroffen werden (2019: 594 Mio. €).

Unsere robusten Ergebnisse unterstreichen Wienerbergers Stabilität und zeigen eindeutig, dass wir uns auf dem richtigen Pfad befinden. Wir haben bereits in der Vergangenheit die notwendigen Voraussetzungen geschaffen, um rasch auf unvorhersehbare Ereignisse reagieren zu können. So konnten wir die Krise meistern, konsequent an der Fortsetzung unserer Wachstumsstrategie arbeiten und uns optimal für die Zukunft positionieren, kommentiert Vorstandsvorsitzender Heimo Scheuch die Unternehmensentwicklung.

 Wienerberger hat sich auch im Geschäftsjahr 2020 auf die Transformation des Produktportfolios konzentriert, wobei dieses laufend optimiert und durch intelligente Systemlösungen erweitert wurde.

Die nur leicht unter dem Rekordvorjahresniveau liegenden Umsätze und Ergebnisse sind vor allem auf die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zurückzuführen. So kam es aufgrund der Lockdowns in zahlreichen Schlüsselmärkten zu oft längeren Unterbrechungen der Geschäftstätigkeiten. Wienerberger hat dennoch konsequent an ihrer wertschaffenden Wachstumsstrategie festgehalten und striktes Kostenmanagement und Effizienzsteigerungsmaßnahmen umgesetzt. Die liquiden Mittel steigerte Wienerberger so zum Jahresende 2020 auf 666 Mio. € (2019: 129 Mio. €). Die Finanzstruktur wurde durch den Rückkauf der Hybridanleihe für rund 215 Mio. € (Datum der Rückführung: 9. Februar 2021) sowie die Emission des ersten Green Bonds von Wienerberger weiter verbessert. Die Hybridanleihe wurde zuvor in der Bilanz als Eigenkapital geführt und war daher nicht Teil der bisher berichteten Nettoverschuldung. Trotz dieser Maßnahmen, sowie Ausschüttung der Dividende und Aktienrückkauf, reduzierte Wienerberger die Nettoverschuldung (vor Hybrid) auf ein sehr niedriges Niveau von 657 Mio. €. Daraus ergab sich ein Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA von 1,2x (2019: 1,4x). Das Nettoergebnis war von nichtliquiditätswirksamen Wertberichtigungen im ersten Quartal 2020 beeinträchtigt und kam bei 89 Mio. € zu liegen (2019: 249 Mio. €). 

Mit einer starken operativen Performance konnten wir fast an die historischen Höchststände aus dem Jahr 2019 anknüpfen. Das und eine weiter optimierte Finanzstruktur haben es uns ermöglicht, unsere strategische Position durch gezielte Übernahmen zu stärken und etwa in Nordamerika zur neuen Nummer eins für Fassadenlösungen aufzusteigen, so Heimo Scheuch.

Im Zuge der ausgewogenen und langfristig orientierten Ausschüttungspolitik zahlte Wienerberger im Jahr 2020 eine Dividende von 67 Mio. € aus und führte durch Aktienrückkäufe weitere 20 Mio. € an ihre Aktionäre zurück. Darüber hinaus wurde der früher als Eigenkapital geführte Hybridbond mit 215 Mio. € zurückbezahlt. Angesichts jüngster Kapitalrückführungen und Refinanzierungen wird der Vorstand der Hauptversammlung eine unveränderte Dividende von 0,60 € je Aktie für das abgelaufene Geschäftsjahr vorschlagen.

Ausblick 2021

Wienerberger rechnet auch im Jahr 2021 – zumindest im ersten Halbjahr – mit durch Covid-19 bedingten Unsicherheiten. Mittelfristig erwartet Wienerberger, von den staatlichen Maßnahmen zur Förderung des Wirtschaftswachstums als Folge der Pandemie insbesondere in den Bereichen Renovierung und Infrastruktur profitieren zu können. In diesem Umfeld ist Wienerberger auf Grund des starken Cashflows und des niedrigen Verschuldungsgrads in einer ausgezeichneten Lage, ihre wertschaffende Wachstumsstrategie weiterhin zu verfolgen. Steigende Kosteninflation und speziell die Herausforderung von steigenden Rohstoffpreisen im Kunststoffrohrbereich werden vor allem im ersten Halbjahr weiteren Druck auf die operative Performance ausüben. Wienerberger ist jedoch zuversichtlich, dass im Laufe des Jahres die Kosteninflation mit Commercial Excellence Maßnahmen abgedeckt werden kann. Durch weitere Optimierungen und Erweiterungen des Portfolios wird die Profitabilität kontinuierlich gesteigert werden. Im Jahr 2021 werden für die Instandhaltung der industriellen Plattformen rund 120 Mio. € und für Wachstumsinvestitionen140 -160 Mio. € aufwenden. Darüber hinaus prüft Wienerberger zahlreiche attraktive Wachstumsprojekte, die ein vielversprechendes Ertragspotenzial aufweisen und hohe Erträge des investierten Kapitals erwarten lassen.

Wir haben uns für das Geschäftsjahr 2021 zum Ziel gesetzt, das bereinigte EBITDA unabhängig von den durch Covid-19 bedingten und nach wie vor bestehenden Herausforderungen auf 600 bis 620 Millionen Euro zu steigern und damit auf ein Vorkrisenniveau zurückzukehren. Dies wird aus eigener Kraft erfolgen und beinhaltet keine Ergebniseffekte aus Veräußerungen bzw. Akquisitionen, wie zum Beispiel die Übernahme von Meridian Brick, die sich noch im Genehmigungsprozess befindet, schließt Heimo Scheuch.