willhaben analysiert Mietwohnungs-Angebot mit Freifläche

Nachfrage groß, Angebot rar

16 Prozent des Mietwohnungsangebots 2019 mit Freifläche ausgestattet. Der Einfluss von Gärten, Balkonen und Terrassen auf den Mietpreis ist groß.

von 4 Minuten Lesezeit

willhaben analysiert Mietwohnungs-Angebot mit Freifläche

Balkone, Gärten oder Terrassen sind bei Mietwohnungen sehr beliebt – dieser Tage wohl umso mehr. Laut einer willhaben-Umfrage in Kooperation mit marketagent.com ist eine Freifläche für jeden dritten Wohnungssuchenden ein wichtiges Kriterium. Allerdings sind diese Immobilien in Österreich zum Teil Mangelware. Nur jede 6. Mietwohnung, die 2019 auf willhaben angeboten wurde, wies einen Balkon, eine (Dach-)Terrasse, eine Loggia oder einen Garten auf.

Garten, Balkon, Terrasse und Co. beeinflussen Mietpreise

Wer eine Mietwohnung mit Balkon oder ähnlichem haben will, muss daher mit höheren Kosten rechnen, als bei Wohnungen ohne Freifläche. Wie viel mehr gezahlt werden muss, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Wien wies mit 13 Prozent die größte Quadratmeter-Preis-Differenz auf. Im Burgenland wurden für den Quadratmeter fast 12 Prozent mehr verlangt. In Salzburg waren die Preise von Wohnungen mit und ohne Außenfläche in der Auswertung für 2019 ungefähr gleich. Die Differenz lag nur bei knapp 2 Prozent.

Quadratmeter-Preise in Wien am höchsten, Burgenland vergleichsweise günstig

Die teuersten Freiflächen-Wohnungen wurden 2019 in Wien angeboten. Der Quadratmeter kam auf durchschnittlich 16 Euro. Dahinter folgten Salzburg (14,3 Euro / Quadratmeter) und Niederösterreich (11,1 Euro / Quadratmeter). Auch in den übrigen Bundesländern lag der Quadratmeter-Preis im zweistelligen Bereich. Lediglich im Burgenland wurden Wohnungen mit Außenfläche um rund 9,4 Euro / Quadratmeter angeboten.

Die Bundesländer im Detail

Burgenland

In Eisenstadt lagen die Mietpreise von Wohnungen mit Außenfläche bei 9,6 EUR / m². Deutlich teurer waren sie hingegen in Neusiedl am See. Hier betrug der m²-Preis mehr als 11 EUR. Neusiedler Mietwohnungen mit Freifläche waren somit knapp 19 % teurer als Wohnungen ohne Außenfläche.

Kärnten 

In Klagenfurt und Villach wurden Freiflächen-Wohnungen um etwas mehr als 11 EUR am Quadratmeter angeboten. Die Immobilienhotspots von Kärnten lagen somit deutlich über dem Bundesland-Schnitt. Im Gegensatz dazu verzeichnete Klagenfurt-Land unterdurchschnittliche Preise, konkret: 9,7 EUR / m².

Niederösterreich 

Vor allem Bezirke in der Nähe von oder mit guter Anbindung an Wien wiesen überdurchschnittlich hohe Preise auf. So wurden in Mödling vergangenes Jahr fast 13 EUR für den Quadratmeter einer Freiflächen-Wohnung verlangt. Auch in Tulln und Korneuburg lagen die m²-Preise über 12 EUR. Die Mietpreise in St. Pölten, Wiener Neustadt und Baden näherten sich 2019 ebenfalls bereits der 12 EUR Marke. In der niederösterreichischen Landeshauptstadt wurde zudem die größte Preis-Differenz gemessen (17 %). Günstigere Mietwohnungen unter 10 EUR / m² fanden sich beispielsweise in Gänserndorf, Amstetten, Melk und Neunkirchen.

Oberösterreich 

In Oberösterreich belegte die Landeshauptstadt Linz Platz 1 – mit fast 12 EUR / m² für Freiflächen-Wohnungen. Aber auch in Vöcklabruck, Gmunden, Wels und Linz-Land waren die Angebotspreise 2019 zweistellig. In den übrigen Regionen lagen die m²-Preise, wenn auch teils knapp, unter 10 EUR. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern gab es in den oberösterreichischen Bezirken kaum signifikante Preis-Unterschiede zwischen Wohnungen mit und ohne Außenfläche.

Salzburg 

2019 lagen die m²-Preise für Freiflächen-Wohnungen in der Landeshauptstadt Salzburg bereits über 16 EUR. Im Durchschnitt betrug die Gesamtmiete knapp 1.200 EUR. Etwas günstiger waren die Mieten in Salzburg-Umgebung. Hier wurden durchschnittlich 13 EUR / m² verlangt. 

Steiermark 

Graz und Graz-Umgebung waren vergangenes Jahr die mit Abstand teuersten Regionen in der Steiermark. Freiflächen-Wohnungen kamen auf 12 bzw. knapp 11 EUR pro Quadratmeter. Andere Bezirke wiesen deutlich geringere Preise auf. Die günstigste Region war Hartberg-Fürstenfeld. Hier wurden Mietwohnungen mit Balkon und Co. um durchschnittlich 8,1 EUR angeboten. 

Wien 

Das Vorhandensein von Außenflächen wirkte sich besonders in Wien auf die Mietpreise aus. Die größten Preisdifferenzen von mehr als 20 % fanden sich im 2., 5., 8. und 9. Bezirk. Die teuersten Wohnungen lagen im 1. Bezirk. Fast 22 EUR wurden hier für eine Mietwohnung mit Balkon verlangt. Die durchschnittliche Gesamtmiete betrug mehr als 3.100 EUR. Dahinter folgten die Bezirke 4, 7, 8 und 9, in denen der m²-Preis zwischen 17 und 18 EUR lag. Vergleichsweise günstige Freiflächen-Objekte gab es im 11., 14. und 23. Bezirk. Hier kam der m²-Preis auf rund 14 EUR. Die kleinste Preisdifferenz gab es im 13. Bezirk (ca. 7 %).

Methodik 

Für die Auswertung wurden Angebotspreise für ganz Österreich aus dem Jahr 2019 analysiert. Dazu wurden hunderttausende Anzeigen von willhaben herangezogen, die im Betrachtungszeitraum von 1.1.2019 bis 31.12.2019 online waren. Diese Rohdaten wurden um Doubletten bereinigt, mit Immobilienexperten realistische Bandbreiten für die Objekteigenschaften definiert und Ausreißer mit statistisch-mathematischen Methoden eliminiert. Daraufhin wurden Anzeigen mit Freiflächen-Angabe (Terrasse, Balkon, Dachterrasse, Loggia, Garten) gesondert betrachtet.