ImmoFakten RE/MAX-ImmoSpiegel 2022

Immobilienverkäufe im Jahresvergleich 2021/2022 zweistellig im Minus, Wert allerdings mit leichtem Plus.

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RE/MAX-ImmoSpiegel 2022

Die steil nach oben zeigende Wachstumskurve der Immobilienverkäufe hat mit dem Jahr 2022 einen Knick bekommen. Seit 2013 ist Jahr für Jahr die Menge der für neue Eigentümer verbücherten Immobilien nahezu unaufhaltsam gestiegen – nur 2017 fehlten 0,2 Prozent auf das Vorjahr. In den letzten drei Jahren lagen die Zuwachsraten bei 7,4 Prozent (2019/18), +5,1 Prozent (2020/19) und 12,0 Prozent (2021/20).

Ein Zehntel weniger

Doch heuer fehlen nicht wie 2017 -265 Immobilien auf die Vorjahresmenge, sondern -16.740. Das meldet der größte heimische Immobilienvermittler im RE/MAX-ImmoSpiegel 2022.Von 163.266 auf 146.526 Einheiten ist die Handelsmenge geschrumpft, um satte -10,3 Prozent. Dennoch ist dies gerade noch das zweitbeste Ergebnis bisher, immerhin einen halben Prozentpunkt über jenem von 2020.

Bereits im ersten Halbjahr zeichnete sich eine Trendwende ab, mit -3,0 Prozent weniger Verbücherungen als 2021, doch durchschlagend war die Veränderung ab dem zweiten Halbjahr.

Der Immobilienverbücherungswert ist zuletzt 2013 geschrumpft, seither immer gestiegen, durchschnittlich um 2,65 Milliarden Euro pro Jahr. Den geringsten Zuwachs verzeichneten die RE/MAX Experten von 2019 auf 2020, nämlich um 801 Millionen Euro größer.

Für 2022 ergaben die RE/MAX-Berechnungen eine Transaktionswertsteigerung von +830 Millionen Euro oder +1,9 % auf 44,01 Milliarden Euro. Damit liegen die letzten drei Jahre zusammengenommen wieder im langjährigen Schnitt.

„Der Immobilienmarkt 2022 war zweigeteilt. Das sehr knappe Angebot und die sehr hohe Nachfrage nach Immobilien führte im ersten Halbjahr zu steigenden Preisen und zu einem leichten Rückgang bei den Verbücherungszahlen.“ erklärt Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von RE/MAX Austria. „Das zweite Halbjahr war hingegen gekennzeichnet vom steigenden Zinsniveau, den strengeren Kreditvergaberichtlinien, der hohen Inflation und der allgemeinen Verunsicherung. Dies führte zu einer spürbar niedrigeren Nachfrage, einem deutlich höheren Angebot und zu einem Abflachen der Preiskurve. Die Anzahl der Immobilienverkäufe ging im Jahresvergleich deutlich zurück. Aufgrund der derzeit vorherrschenden Rahmenbedingungen ist auch im Jahr 2023 mit einem weiteren Rückgang bei den Immobilienverkäufen zu rechnen“, führt Reikersdorfer weiter aus.

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von Michael Neubauer 1 Minute Lesezeit