Investment UBM verdiente 2022 um 38 Prozent weniger

Vorsteuerergebnis halbiert - Verhaltener Ausblick für die kommenden Monate

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UBM verdiente 2022 um 38 Prozent weniger

Der Immobilienentwickler UBM Development erzielte 2022 einen Nettogewinn von 27,1 Mio. Euro, nach einem guten Jahr 2021 mit 43,7 Mio. Euro. Das Vorsteuerergebnis hat sich mit 31,5 Mio. Euro fast halbiert. Laut UBM gab es eine komplette Flaute am Transaktionsmarkt im 2. Halbjahr, verschärft durch Verzögerungen bei der Erteilung von Genehmigungen und Übergaben. Insofern handle es sich um eine solide Bilanz, sagte UBM-CEO Tomas Winkler am Montag bei der Präsentation der Zahlen.

Die UBM verfügte zum Jahresende über ein Eigenkapital von 501,4 Mio. Euro. Bei einer Bilanzsumme von 1,452 Mrd. Euro entspricht dies einer Eigenkapitalquote von 34,5 Prozent, nach 35,7 Prozent im Jahr zuvor. Der Immobilienentwickler weist für Ende 2022 einen Cash-Bestand von 322,9 Mio. Euro aus, die Nettoverschuldung lag bei 500,2 Mio. Euro. Wobei bereits über 50 Prozent der Finanzierungen auf grüne Finanzierungen umgestellt wurden also Nachhaltigkeitsaspekte einbezogen werden.

Entsprechend dem Ergebnis von 2,25 Euro je Aktie und einer Ausschüttungsquote von rund 50 Prozent werden Vorstand und Aufsichtsrat der UBM der Hauptversammlung eine Dividende pro Aktie von 1,10 Euro vorschlagen, nach 2,25 Euro für 2021. Dies entspricht einer Dividendenrendite von 4,8 Prozent. "Die UBM ist ein verlässlicher Dividenden-Zahler, in guten wie in schlechten Zeiten", betonte Winkler. "Wir gehören ohne Zweifel weiter zu den Dividendenkaisern an der Wiener Börse, wo wir auch im 'ATX Top Dividend' vertreten sind und somit zu den Top 15 Dividendentiteln in Österreich gehören", so Winkler weiter.

Winkler verwies auf eine Entwicklungspipeline von mehr als 2,1 Mrd. Euro. "Sie werden sagen: Das hören wir jedes Mal - aber diese Pipeline muss auch regelmäßig mit neuen Projekten gefüllt werden", merkte Winkler an. Die Projekte befinden sich zu 57 Prozent in Deutschland, zu 32 Prozent in Österreich und 11 Prozent entfallen auf andere Länder. Außerdem entfallen 57 Prozent der Projekte auf die Assetklasse Wohnen und 43 Prozent auf Büros. Und 265.400 Quadratmeter sind in Holz-Hybridbauweise geplant oder werden bereits errichtet. Das beginnt beim LeopoldQuartier in Wien mit 75.700 Quadratmeter und reicht bis zum Timber Praha in Prag. Damit sei die UBM einer der führenden Entwickler von Holzbau-Projekten in Europa.

Aktuell geht die UBM davon aus, dass es im ersten Halbjahr keine größeren Transaktionen geben wird. "Jeder, der es sich leisten kann, verschiebt den Baustart", merkte Winkler an. Die Branche werde das ganze Jahr über von der Inflation, steigenden Zinsen sowie steigenden Baukosten betroffen sein. Bei deutschen Mitbewerbern gäbe es Unternehmen, die keine Abschlussprüfer finden würden oder finanziell am Limit seien, ergänzte der UBM-CEO. "Wir sind nicht für unseren Optimismus bekannt", sagte Winkler, aber für das zweite Halbjahr sehe es wieder etwas besser aus. Langsam würden sich die Preisvorstellungen von Angebot und Nachfrage annähern und zur Jahresmitte rechne die UBM mit einer Angebotslücke. "Aber die Zeiten, wo Sie mit der Baugenehmigung bereits einen Käufer an der Hand hatten, sind vorbei", sagte Winkler.

Dass der Kurs der UBM-Aktie im vergangenen jahr schwer unter Druck gekommen ist, bereitet Winkler keine Kopfschmerzen - zumal die Aktie mit einem Plus von 20,17 Prozet seit dem Jahreswechsel, deutlich erholt hat und mit eine. "Der Kapitalmarkt reagiert auf nervöse Märkte, das ist normal."  

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