Wohnen Trotz Umsatzrückgang bleibt der Häuser- und Villenmarkt preisstabil

Der Markt für Häuser und Villen in Wien verzeichnete 2020 mit einem bisher verbücherten Umsatz von 516 Millionen Euro ein Minus von 13 Prozent im Vergleich zu 2019. Dies geht aus dem aktuellen Häuser- und Villenreport von OTTO Immobilien hervor.

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Trotz Umsatzrückgang bleibt der Häuser- und Villenmarkt preisstabil
„Einige potenzielle Verkäufer haben aufgrund der Lockdowns ihre Verkaufsüberlegungen vertagt, um ihre Häuser und Gärten während der Reisebeschränkungen noch selbst zu nützen,“ berichtet Richard Buxbaum, Leiter Wohnimmobilien bei OTTO Immobilien

Die wichtigsten Ergebnisse des Häuser- und Villenreports

  • Im 13. Bezirk wurden mit dem Verkauf von Villen rund 69 Millionen Euro umgesetzt. Das entspricht einem Plus von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Preise sind in diesem Zeitraum in Hietzing leicht um 2 Prozent gestiegen. Mit Jahresende lag der mittlere Kaufpreis -   50 Prozent der Villen wurden unter diesem Wert verkauft, 50 Prozent darüber - bei 900.000 Euro. Derzeit stehen am Markt exakt 33 Häuser mit einem mittleren Angebotspreis von 2,01 Millionen Euro zum Verkauf. 
  • Der 14. Bezirk kommt 2020 auf ein hohes Transaktionsvolumen von rund 42 Millionen Euro. So stieg der mittlere Kaufpreis für Villen, Ein- und Zweifamilienhäuser in Penzing in den letzten vier Jahren stetig an und liegt jetzt bei 560.000 Euro – Tendenz steigend. Ca. 80 Prozent des Angebots sind Häuser in der Preisklasse bis 2,5 Millionen Euro. 
  • Mit einem Transaktionsvolumen von 7,7 Millionen Euro ist der Häuser- und Villenmarkt im 16. Bezirk überschaubar. Über den mittleren Kaufpreis lassen sich aufgrund geringer Datenlage nur vorsichtige Aussagen treffen. Dieser hatte im 10-Jahresschnitt deutlich zugelegt und befindet sich mit aktuell 710.000 Euro auf einem sehr hohen Niveau. 
  • Eine absolut stabile Entwicklung verzeichnet der 17. Bezirk. Mit einem Umsatz von 34 Millionen Euro konnte sich dieser auf sehr hohem Niveau halten. Rückläufig zeigte sich 2020 allerdings der mittlere Kaufpreis von aktuell 700.000 Euro, der damit im Vorjahresvergleich um 22 Prozent nachgab. Wer sich jetzt für eine Villa, ein Ein-, oder Zweifamilienhaus interessiert, muss mit einem mittlere Angebotspreis von 1,4 Millionen Euro rechnen. 
  • Für den 18. Bezirk hat sich das Jahr 2020 nicht gut entwickelt, sowohl Volumen (- 40 Prozent) als auch Preise (- 24 Prozent) sind deutlich zurückgegangen - freilich nur bis zum Stichtag der Erhebungen am Stichtag 23.3.2021.  Derzeit umfasst das relevante Häuser- und Villenangebot im 18. Wiener Gemeindebezirk exakt 13 Häuser (Stichtag 16.3.2021). Der größte Anteil an den verfügbaren Objekten befindet sich in der Preisklasse zwischen 2,5 bis 5 Millionen Euro. 
  • Nach den Boomjahren 2018 und 2019 wurden in Döbling im Corona-Jahr mit einem Umsatz von 105 Millionen Euro deutlich weniger Villen verkauft. Das entspricht einem Rückgsng von 37 Prozent im Vergleich zu 2019. Aufgrund des Nachlaufes könnte sich nach Meinung der Experten aber trotzdem ein Gesamtumsatz von 120 Millionen Euro ergeben, der auf dem Niveau der Jahre 2015 bzw. 2016 liegen würde. Positive Signale kommen von den Preisen, die nochmals um rund 5 Prozenz zulegten. Der mittlere Kaufpreis für Häuser- und Villen beträgt nun 2,47 Millionen Euro. Das ist der höchste Kaufpreis in ganz Wien. Derzeit werden in Döbling exakt 54 Häuser angeboten, wobei 11 Häuser zu einem Preis von über 5 Millionen Euro am Markt sind. 
  • Eine große Nachfrage verzeichent der Häuser- und Villenmarkt im 21. Bezirk. Hier wurden 50 Millionen Euro umgesetzt. Verglichen mit dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre kann das Jahr 2020 – noch ohne Rücklauf - schon jetzt ein deutliches Plus von 19 Prozent erzielen. Die große Nachfrage zeigt sich auch bei den Preisen. So hat sich der mittlere Kaufpreis am Häuser- und Villenmarkt in den letzten zehn Jahre mehr als verdoppelt und liegt derzeit bei 577.000 Euro. Die durchschnittliche Preissteigerung der letzten fünf Jahre liegt laut OTTO Immobilien bei 13 Prozent. Im Hinblick auf die Preiskategorien dominieren hier ganz klar die Häuser in der Klasse 0,5 bis 1 Millionen Euro. Sie bilden mit 40 Objekten mit Abstand den größten Anteil. Häuser und Villen in der Preisklasse bis 0,5 Millionen Euro sind mit 15 Objekten im aktuellen Angebot. Zu einem Kaufpreis von über 1 Million Euro befindet sich derzeit nur ein Objekt am Markt. 
  • Einen regelrechten Boom beobachtet man für den Häusermarkt im 22. Bezirk. Hier konnte das bereits sehr starke Jahr 2019 mit einem Umsatz von 114 Millonen Euro umd 18 Prozent übertroffen werden. Verglichen mit dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre konnte das Jahr 2020 ein Plus von 36 Prozent erzielen. Auch die Preise für Häuser- und Villen im 22. Bezirk sind mit 530.000 Euro auf dem höchsten Stand seit Aufzeichnungsbeginn und sind im Vergleich zu 2019 nochmals um 8 Prozent gestiegen. Derzeit umfasst das relevante Häuser- und Villenangebot im 21. Wiener Gemeindebezirk exakt 145 Häuser (Stichtag 16.3.2021). Im Hinblick auf die Preisklassen dominieren hier deutlich die Häuser in der Klasse 0,5 bis 1 Million Euro. Sie bilden mit 106 Objekten mit Abstand den größten Anteil. 
  • Konstant zeigt sich der Markt im 23. Bezirk, der mit einem Umsatz und dem zu erwartenden Nachlauf mit derzeit 53 Millionen Euro an das Vorjahr aber auch an die durchschnittlichen Umsätze seit 2017 anschließen könnte. Die Anzahl der Transaktionen ist in diesem Bezirk eher volatil und bewegt sich zwischen 50 und 80 pro Jahr. Das Preisniveau für Häuser und Villen im 23. Bezirk lag im Jahr 2020 mit 590.000 Euro auf dem höchsten Stand seit Aufzeichnungsbeginn. Vor allem seit dem Jahr 2014 zeigt die Kurve des Preisverlaufes jedes Jahr deutlich nach oben. Derzeit umfasst das relevante Häuser- und Villenangebot im 23. Wiener Gemeindebezirk genau 35 Häuser (Stichtag 16.3.2021), wobei die Preisklasse bis 2,5 Millionen Euro mit insgesamt 31 Objekten klar voran liegt.
„Nicht in der Analyse enthalten sind Objekte, welche sich auf Kleingarten- oder Siedlungsgründen befinden. Somit wurden Pachtgründe der Stadt Wien exkludiert. Als einziger Großverpächter bleibt allerdings das Chorherrnstift Klosterneuburg in unsere Analyse enthalten, was für die Bezirke 21. und 22. Relevanz hat, “ erläutert Martin Denner, Leiter Immobilien Research.


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