Retail International Galeria: Noch nicht konkret über Filialen ohne Zukunft entschieden

Onlinehändler buero.de signalisierte Interesse an Übernahme von 47 kleineren Galeria-Standorten

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Galeria: Noch nicht konkret über Filialen ohne Zukunft entschieden

Welchen Filialen der angeschlagenen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof des Tiroler Investors Rene Benko in den nächsten Monaten die Schließung droht, ist nach Unternehmensangaben noch nicht entschieden. Ein Unternehmenssprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag, Galeria werde zeitnah das Gespräch mit den Vermietern suchen.

"Ob ein Standort erhalten bleiben kann, wird auch stark von diesen Gesprächen abhängig sein." Dabei werde es nicht nur um die Miete gehen, sondern auch um weitere Fragen wie die Flächennutzung, energetische Sanierungen oder Modernisierungs- und Baumaßnahmen.

Mit Blick auf das Angebot des Onlinehändlers buero.de, der sein Interesse an der Übernahme von 47 kleineren Galeria-Standorten mit knapp 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern signalisiert hat, zeigte sich der Sprecher zurückhaltend. Zwischen dem Generalbevollmächtigten von Galeria Karstadt Kaufhof, Arndt Geiwitz, und dem buero.de-Chef Markus Schön werde es in Kürze ein persönliches Treffen geben. "Inhaltlich können wir daher zu den Ambitionen noch keine Stellung nehmen."

Der Büroartikelhändler aus Detmold hatte sich vor wenigen Tagen im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur zuversichtlich gezeigt, die Warenhäuser wieder auf Kurs bringen zu können. Zu Umsatz und Beschäftigtenzahl des eigenen Unternehmens macht Schön jedoch auf Nachfrage keine Angaben.

In der Branche wird der überraschende Auftritt des Unternehmers von nicht wenigen mit Stirnrunzeln beobachtet. Das Fachblatt "Textilwirtschaft" wies in einem Bericht auf die fehlende Branchenexpertise des Unternehmers hin. Dabei gilt der Betrieb von Warenhäusern als besonders komplex und herausfordernd.

Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern hatte Ende Oktober zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren Rettung in einem Schutzschirmverfahren gesucht. Ersten Ankündigungen zufolge will das Unternehmen im Rahmen der Sanierungsbemühungen mehr als 40 seiner verbliebenen 131 Kaufhäuser schließen. Der Handelsriese mit seinen 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist noch in 97 deutschen Städten vertreten. (apa/dpa)

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