Wirtschaft Nationalbankchef Holzmann sprach sich als einziger Notenbanker gegen EZB-Zinssenkung aus

Robert Holzmann: "Meine Interpretation ist, dass die Inflation noch nicht gewonnen ist"

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Nationalbankchef Holzmann sprach sich als einziger Notenbanker gegen EZB-Zinssenkung aus

OeNB-Gouverneur und EZB-Rat Robert Holzmann hat sich bei der gestrigen Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) als einziger Notenbanker gegen die Leitzins-Senkung um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent ausgesprochen. Er habe "ein Signal setzen" wollen, weil der Zeitpunkt der Zinssenkung zu früh sei, sagte Holzmann am Freitag auf Journalistennachfrage bei einer Nationalbank-Pressekonferenz.

"Meine Interpretation ist, dass die Inflation noch nicht gewonnen ist", so der Nationalbank-Gouverneur. Holzmann verwies auf die gestern nach oben revidierte Inflationsprognose für den Euroraum. Die EZB erwartet nun im Jahr 2024 eine Inflationsrate von 2,5 Prozent (zuvor 2,3 Prozent) und für 2025 2,2 Prozent (zuvor 2 Prozent).

Einige Euro-Wächter, die üblicherweise einer straffen Geldpolitik zuneigen, hätten am Donnerstag ihr Bedauern zum Ausdruck gebracht, dass eine bevorstehende Zinssenkung zu deutlich signalisiert worden sei, sagten vier Insider der Nachrichtenagentur Reuters.

Ob und wann es zu weiteren EZB-Zinssenkungen kommen könnte, kommentierte OeNB-Gouverneur und EZB-Rat Holzmann nicht. Im Juli haben gebe es keine neuen Inflationsprognosedaten. "Die September-Daten werden wir sehen." (apa)

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