Positionen & Meinungen Immobilienwirtschaft post Corona

Ein Kommentar von Andreas Köttl

Das Jahr 2020 hat gezeigt, dass Ereignisse wie die COVID-19-Pandemie in einer globalisierten Welt enormen Einfluss auf uns alle haben. So war auch die Immobilienbranche erstmal kurz in Schockstarre und niemand wusste, was die kommenden Wochen und Monate bringen werden.

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Immobilienwirtschaft  post Corona

Unerwartete und plötzliche Ereignisse erfordern Reaktionen, gleichzeitig ist es wichtig, dass die Reaktion möglichst rasch in Aktion umgewandelt wird, um sich in der Unsicherheit des wirtschaftlichen Gesamtumfeldes zu behaupten. Das weitere Wachstum der großen Städte wird durch die aktuellen Ereignisse nur verlangsamt, die grundsätzliche Attraktivität von urbanem Wohnraum bleibt aber bestehen. Stadtquartiere wie das Viertel Zwei bieten im Gegensatz zu alleinstehenden Baulücken mehr Spielraum bei der Planung und Gestaltung. Durch die partielle Unabhängigkeit und die Mixed Use Assets haben wir bei Quartieren die Möglichkeit, situative Anpassungen vorzunehmen und können auf das geänderte Marktumfeld flexibler reagieren.

Zusammenarbeit gefragt

Um urbane Gebiete weiterzuentwickeln, ist die Integration von neuen innovativen Technologien in Planungskonzepte wichtig. Damit solche Entwicklungen in Zukunft umgesetzt werden können, braucht es eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Entwicklern und Baufirmen. Kollaboration wird damit einer der Key Values von urbaner Projektentwicklung sein. Zukünftige Entwicklungen werden dezentral geplant und kollaborativ erarbeitet. So entstehen innovative Mixed Use Assets, die auf neue Marktgegebenheiten jederzeit reagieren können.

Hoher Investitionsdruck

Die Schlüsselfrage für das Jahr 2021 ist vor allem, wie schnell wir die Folgen der COVID-19-Pandemie hinter uns lassen können. Grundsätzlich gehören Krisen bekanntlich zu den unternehmerischsten Zeiten. Jetzt ist die Zeit für Weitblick und Pioniergeist – auch in der Immobilienbranche. Der Investitionsdruck ist jedenfalls sehr hoch und die Immobilienprojekte sind weiterhin als sichere Anlageform stark nachgefragt, was für einen dynamischen Markt und große Projekte im kommenden Jahr spricht. Gesamtwirtschaftlich wird das kommende Jahr für viele Branchen und viele Menschen herausfordernd werden.

Ich blicke jedenfalls mit Zuversicht in das Jahr 2021. Es wird ein Jahr der Möglichkeiten. Manche Trends haben erst durch die Pandemie einen Boost bekommen und Unmögliches erscheint auf einmal möglich. Außerdem wird das Wachstum im urbanen Raum anhalten. Es ist an der Zeit, außergewöhnliche Projekte zu realisieren, die den Herausforderungen des Klimawandels gewachsen sind und die ein modernes Miteinander ermöglichen. Die Immobilienbranche muss offen für Kollaboration und Innovation sein, dann wird 2021 ein Jahr mit viel Potential und mit vielen großartigen Projekten.

Andreas Köttl ist CEO der Value One, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) und Vize-Präsident der Vereinigung Österreichischer Projektentwickler (VÖPE).

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