ImmoVision 2024 Günther Sturm

"Über die letzten Monate haben wir die gesamtwirtschaftliche Lage intensiv verfolgt und beobachtet. Die aktuelle Situation zeigt sich als labil und volatil, was zu einer gewissen Unsicherheit in der Branche führt."

von 4 Minuten Lesezeit

Günther Sturm

Wie optimistisch, wie pessimistisch gehen Sie in das neue Jahr?

Im Hinblick auf das kommende Jahr 2024 betrachten wir die bevorstehenden Herausforderungen als spannende Möglichkeit zur Weiterentwicklung. Trotz der unvermeidlichen gesamtwirtschaftlichen Situation betrachten wir dies als Gelegenheit unser Unternehmen weiterzuentwickeln und zu wachsen. Wir gehen davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage mittelfristig stabilisieren wird und wir international neue Wachstumschancen nutzen können.

In Phasen der Marktkonsolidierung sehen wir Chancen, die unser Unternehmen nicht nur wirtschaftlich stärken, sondern auch unseren Teamzusammenhalt und unsere Motivation. Unsere Vergangenheit hat uns gelehrt, flexibel auf Unsicherheiten zu reagieren. Wir sind zuversichtlich, dass wir durch Anpassungsfähigkeit und Entschlossenheit den Herausforderungen des kommenden Jahres begegnen und unsere Position am Markt festigen werden.

Hat sich Ihre Einschätzung in den vergangenen sechs Monaten verändert? Wenn ja, in welche Richtung und was waren Ihre Gründe für den Stimmungswandel?

Über die letzten Monate haben wir die gesamtwirtschaftliche Lage intensiv verfolgt und beobachtet. Die aktuelle Situation zeigt sich als labil und volatil, was zu einer gewissen Unsicherheit in der Branche führt. Diese Komplexität wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter nach wie vor Rohstoff-, Energie- und Transportkosten sowie andere Kompensationsmechanismen. Die sich entwickelnde Dynamik hat bei uns allerdings zu vorsichtigem Optimismus geführt, denn wir kennen die Herausforderungen, die durch steigende Kosten und andere Einflüsse entstehen. Unsere Organisation ist anpassungsfähig aufgestellt und unser engagiertes Team bereit, flexibel auf die Entwicklungen zu reagieren. Wir sind trotz der Unsicherheiten zuversichtlich, dass wir auch im Jahr 2024 erfolgreich in der Branche agieren werden.

Was sind Ihres Erachtens die größten Herausforderungen im kommenden Jahr?

Wir sehen unsere Branchen weiterhin mit einer komplexen Situation konfrontiert, die von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Die zuvor erwähnten steigenden Energie- und Transportkosten, Einflüsse auf die Rohstoffpreise, der Fachkräftemangel und die Zinspolitik stellen in Kombination Herausforderungen dar, die in gewisser Weise einzigartig sind. Der volatile Charakter der Rohstoffpreise könnte weiterhin Auswirkungen auf Kostenstrukturen haben, während der Fachkräftemangel eine Herausforderung für die reibungslose Fortführung operativer Prozesse in der Branche darstellt. Mit unserem proaktiven Handeln streben wir an, gestärkt aus den Herausforderungen des kommenden Jahres hervorzugehen.

Welche Auswirkungen haben die Großpleiten der vergangenen Monate auf die Immobilienbranche? Wie hoch ist der Imageschaden?

Die Großpleiten der vergangenen Monate haben bedeutende Auswirkungen auf die Immobilienbranche, insbesondere im Hinblick auf das Vertrauen von Kunden und Inverstor:innen. Darüber hinaus leidet das Image der Branche unter dem Eindruck einer möglichen Blasenbildung. Das Vertrauen in die Stabilität der Immobilienmärkte hat abgenommen und es besteht eine allgemeine Unsicherheit über die Zukunft der Branche. Die Großpleiten haben dabei das Bild einer überhitzten Marktsituation verstärkt, was wieder das Interesse potenzieller Investor:innen beeinträchtigt. Zusätzlich agieren Kreditgeber risikoscheuer, was eine Verlangsamung von Entwicklungsprojekten und Investitionen zur Folge hat. Es wird umfassende Anstrengungen benötigen, um das Vertrauen wieder herzustellen und zu zeigen, dass sich die Branche nachhaltig und robust entwickelt.

Ihre Pläne und Ziele für Ihr Unternehmen 2024?

Für das Jahr 2024 haben wir klare Pläne und Ziele für unser Unternehmen definiert - jeweils unter Berücksichtigung der notwendigen Anpassungsfähigkeit an das individuelle Verhalten der Märkte, in denen wir tätig sind. Maßgebenden Einfluss hat der European Green Deal, der uns als Inspiration dient, unser Engagement für Nachhaltigkeit zu vertiefen und innovative Maßnahmen zu ergreifen. Ein zentraler Bestandteil unserer Strategie ist die Etablierung von „Schüco Carbon Control“, einem umfassenden Programm, das darauf abzielt, den CO2-Fußabdruck optimal zu reduzieren. Damit geben wir allen am Bauprozess beteiligten ein Instrument zur Hand, das die Realisierung der klimagerechten Gebäudehülle steuerbar macht. Das komplexe Thema Dekarbonisierung und das umfangreiche Schüco Angebot sind passgenau aufeinander abgestimmt, um aktiv den CO2-Wert objektspezifisch zu steuern und damit den Weg zur Klimaneutralität im Bauwesen aktiv zu beschreiten.

Darüber hinaus werden wir verstärkt in Digitalisierung und Prozessoptimierung investieren, um unsere betriebliche Effizienz zu steigern. Die Integration moderner Technologien ermöglicht es uns, unsere Abläufe zu rationalisieren, Ressourcen effizienter zu nutzen und die Kundeninteraktion zu verbessern. Dieser Fokus erlaubt uns, flexibler auf die sich ändernde Marktanforderungen zu reagieren.

Verwandte Artikel