Wien Knalleffekt statt Osterfriede

Attensam-Chef sorgt mit "Abschaum-Sager" im Standard-Interview für Aufruhr. Mit einer per OTS versandten Entschuldigung, will Oliver Attensam mit dem "Missvertändnis" aufräumen.

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Knalleffekt statt Osterfriede

Ein am Ostermontag im Standard veröffentlichten Interview mit Attensam-Chef Oliver Attensam ließ am darauffolgenden Tag die Wogen hochgehen. 

Auf die Frage des Standard, ob es am Geld liege, dass immer weniger Menschen hierzulande bereit seien, körperlich anstrengende Arbeit zu leisten, antwortet Attensam: "Es ist nicht immer nur das Geld. Aber wenn ich 200 Euro mehr verdiene, wie in der Metallbranche, bin ich weg. Ich bin ein großer Befürworter davon, höchstmögliche Lohnerhöhungen jedes Jahr durchzubekommen. Wir müssen von ganz unten weg, höher hinauf. Wenn wir alle teurer werden, kann der Kunde nicht einen Billigen nehmen. Wir können nicht den Abschaum, der überbleibt, als Mitarbeiter bekommen, sondern wir müssen schauen, dass wir gute Leute haben. Gut bezahlen, lang halten."

Offensichtlich erzielte die Wortwahl "Abschaum" eine entsprechende Response. Die Wogen gingen hoch. Tagsdarauf zeigt sich Attensam kleinlaut und entschuldigte sich für die Verwendung des Begriffs "Abschaum". Dieses Wording spiegele in keiner Weise seine Einstellung gegenüber Mitarbeitenden und Arbeitssuchenden wider. "Die Wortwahl sollte vielmehr die geringe Wertschätzung, die leider teilweise gegenüber der Reinigungsbranche besteht, aufzeigen – leider sei daraus genau das Gegenteil von dem, was Oliver Attensam ausdrücken wollte, entstanden."

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