Logistik Inland Rekordjahr 2020 für den Logistikimmobilienmarkt

Der Logistikmarkt gilt als Gewinner im Jahr 2020: noch nie wurden so viele Logistikflächen in Wien und Umgebung – nämlich ca. 302.000 Quadratmeter - neu genutzt wie im Jahr 2020. Zum Vergleich: 2019 lag der Flächenumsatz bei Logistikimmobilien im Großraum Wien noch bei rund 262.000 Quadratmetern.

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Rekordjahr 2020 für den Logistikimmobilienmarkt

Der Flächenumsatz umfasst sowohl eigengenutzte Flächen, die in dem Jahr in Betrieb genommen wurden, als auch neu vermietete Logistikflächen, die sich im Jahr 2020 auf ca. 122.000 Quadratmeter beliefen, was eine Steigerung von 27 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 (ca. 96.000m²) bedeutet.

Der Bedarf an modernen Logistikflächen in und um Wien ist auch 2020 weiter stark gestiegen. Der Onlinehandel und die wachsende Nachfrage von Retailern sowie Logistikunternehmen sind die Treiber am Markt – und werden es auch 2021 bleiben. Sowohl die Neukonfiguration von Lieferketten als auch der Aufbau von Lagerbeständen wird den Bedarf weiter verstärken, so Franz Kastner, Associate Director Industrial & Logistics beim Marktführer CBRE, der 2020 für rund drei Viertel aller Vermietungen am Logistikmarkt in Ostösterreich verantwortlich und damit neuerlich Marktführer war.

Die große Nachfrage führte im Jahr 2020 auch zu einem Anstieg der Spitzenmiete bei Logistikimmobilien auf EUR 5,60/m²/Monat. Zu den größten Anmietungen zählten beispielsweise jene von Gebrüder Weiss und XXL Sports & Outdoor im von DLH (Deutsche Logistik Holding) entwickelten Industrial Campus Vienna East, der nun voll vermietet ist. Die größte Anmietung erfolgte während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 durch Lidl mit rund 20.000m² in Spillern.

Ausblick 2021

2021 sollte – so Kastner – ein weiteres Rekordjahr am Logistikimmobilienmarkt Wien werden, da der Bedarf an modernen Logistikflächen weiterhin stark zunehmend ist. Um diesem gerecht zu werden, kommen auch neue Flächen auf den Markt: ca. 80.000 Quadratmeter Klasse A Neubau Big Box Flächen für Fremdnutzer sollten in und um Wien 2021 fertiggestellt werden. Das Gros der Flächen entfällt auf Neuentwicklungen der Deutschen Logistik Holding am Industrial Campus Vienna East in Enzersdorf und am Sky Log Park Vienna in Fischamend.

Der Industrial Campus in Enzersdorf ist von den Nutzern bisher sehr gut angenommen worden, sodass wir davon ausgehen, dass auch die weiteren Bauphasen rasch verwertet sein werden, so Franz Kastner.

Investoren setzen auf österreichische Logistikimmobilien

Zwar ist der Logistikinvestmentmarkt 2020 gegenüber dem Jahr 2019 um 9 Prozent auf ein Volumen von EUR 450 Millionen zurückgegangen, allerdings ist Logistik damit erstmals die drittstärkste Assetklasse in Österreich und hat weniger nachgegeben als andere Nutzungsarten.

Das Logistikvolumen 2020 wäre höher als das des Vorjahres ausgefallen, allerdings haben sich ein paar Transaktionen auf Anfang 2021 verschoben, die eigentlich bereits am Ende des Jahres 2020 hätten unterschrieben werden sollen. Insgesamt können wir feststellen, dass die Nachfrage der Investoren nach Logistikimmobilien in Österreich stetig wächst und die Assetklasse an Bedeutung gewinnt. Die vermehrte Entwicklung von vor allem spekulativen Projektentwicklungen wird zu einem verbesserten, für Investoren interessanten Angebot führen, so Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE.

Der Großteil der Investoren – rund 65 Prozent - kam 2020 aus Deutschland, 35% aus Österreich. Zu den größten Transaktionen gehörten jene am Industrial Campus Vienna East in Enzersdorf, wo sich die DEKA weitere Bauteile vom Entwickler DLH gesichert hat sowie der Verkauf des Schenker Regionalzentrums Werndorf (Steiermark) an Palmira und des City Parks in 1230 Wien an Nuveen (Berater CBRE).  

Aufgrund der großen Nachfrage sind die Renditen gefallen und lagen Ende 2020 bei 4,4 Prozent (2019: 4,8%). 

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