International Grünes Licht für Megafusion

Bundeskartellamt genehmigt Zusammenschluss von Vonovia und Deutsche Wohnen. Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „Die gemeinsamen Marktanteile der Unternehmen rechtfertigen keine wettbewerbsrechtliche Untersagung.

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Grünes Licht für Megafusion

Das Bundeskartellamt hat heute den geplanten Zusammenschluss der Vonovia SE mit der Deutsche Wohnen SE genehmigt. Am 24. Mai 2021 hatten die beiden Unternehmen ihren Zusammenschluss angekündigt, das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot an die Aktionäre der Deutsche Wohnen SE ist am 23. Juni 2021 veröffentlicht worden.

Durch den Zusammenschluss entsteht ein Immobilienunternehmen mit einem kombinierten Portfolio von mehr als 500.000 Wohnungen in Deutschland. Dies entspricht einem deutschlandweiten Marktanteil von unter 2 Prozent. Auch auf Städte- und Gemeindeebene liegen die gemeinsamen Marktanteile der Beteiligten überall im unkritischen Bereich.

Mit der Genehmigung des Bundeskartellamts wurde eine wesentliche Vollzugsbedingung des Übernahmeangebots erfüllt. Der Abschluss des Übernahmeangebots wird vorbehaltlich der Erfüllung der weiteren Vollzugsbedingungen Ende August 2021 erwartet

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „Die gemeinsamen Marktanteile der Unternehmen rechtfertigen keine wettbewerbsrechtliche Untersagung. Mit Vonovia und Deutsche Wohnen würden zwei Schwergewichte auf dem deutschen Wohnungsmarkt zusammenkommen, und uns ist natürlich auch bewusst, wie angespannt die Wohnungssituation in Berlin und vielen anderen Großstädten ist. Wir haben die verschiedenen regionalen Wohnungsmärkte daher sorgfältig geprüft. Einen besonderen Fokus haben wir auf 2-3 Zimmer-Wohnungen mit normaler Ausstattung und einer Nettokaltmiete bis sieben Euro je Quadratmeter gelegt. In diesem Segment haben die beiden Unternehmen verhältnismäßig viele Wohnungen im Portfolio. In Berlin liegt der gemeinsame Marktanteil in diesem Segment bei deutlich unter 20 Prozent, in Dresden bei knapp über 20 Prozent. In anderen Städten sowie in anderen Marktsegmenten sind die gemeinsamen Marktanteile durchweg niedriger.“

Besonders vertiefte Ermittlungen hat das Bundeskartellamt in den Wohnungsmärkten in den Städten Berlin, Dresden, Mainz, Wiesbaden, Puchheim sowie der Gemeinde Wustermark vorgenommen. Nur hier kamen überhaupt gemeinsame Marktanteile von Vonovia und Deutsche Wohnen von über 10 Prozent auf den verschiedenen Mietwohnungsmärkten in Betracht.

Beispiel Berlin: Von den rund 1,658 Millionen Mietwohnungen in der Stadt Berlin (zum 31. Dezember 2019) gehören rund 322.000 städtischen Wohnungsunternehmen, rund 189.000 sind in genossenschaftlicher Hand und rund 1,147 Millionen gehören privaten Wohnungsunternehmen und Einzeleigentümern, davon hält Vonovia rund 41.000 und Deutsche Wohnen rund 110.000 Wohnungen (gemeinsamer Marktanteil an Mietwohnungen in Berlin Stadt insgesamt ca.10 Prozent).

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