Immobilien Bau Asfinag und Bauindustrie erarbeiten Strategien für mehr Nachhaltigkeit im Straßenbau

Das Symposium „Nachhaltigkeit im Straßenbau“ bildete am 13. Juni den vorläufigen Abschluss einer von der ASFINAG initiierten sechsteiligen Workshopreihe von rund 150 Expertinnen und Experten der Auftraggeber- wie Auftragnehmerseite.

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Asfinag und Bauindustrie erarbeiten Strategien für mehr Nachhaltigkeit im Straßenbau

Als „360 Grad“ Repräsentation der österreichischen Bauwirtschaft aus den Bereichen Bauausführung, Technik, Wissenschaft, Rohstoffindustrie und Planungsbüros bezeichnete Gastgeber Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl das Symposium am zentralen Wiener Standort des Mobilitätspartners. Den Abschluss der Arbeitsgruppen und Vortragsreihe bildete eine mit Hartwig Hufnagl, den CEOS Peter Krammer (Swietelsky AG) und Klemens Haselsteiner (Strabag), sowie den Geschäftsführen Josef-Dieter Deix (Porr Group) und Hubert Wetschnig (Habau Group) hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion.

Hufnagl unterstrich im Rahmen der Veranstaltung eingangs die Bedeutung der seitens Asfinag bereits durchgeführten Klimarisikoanalysen vor dem Hintergrund einer durch Extremwetterereignisse zunehmend vulnerablen Straßeninfrastruktur, wie das jüngste Beispiel der Murenabgänge an der steirischen A 2 Südautobahn einmal mehr eindringlich vor Augen führte.

Der Verkehrssektor werde aber auch weiterhin eine maßgebliche Rolle bei den CO2-Emissionen einnehmen. „Bei allen Anstrengungen den öffentlichen Verkehr zu stärken und den Gütertransport auf die Schiene zu verlegen, sind diesem Ziel Grenzen gesetzt. Der Individualverkehr ist aktuell wieder in Zunahme begriffen und das entsprechende Mobilitätsbedürfnis ein unverrückbares Faktum. Die Herausforderung ist es, diese individuelle Mobilität mit ökologischen Zielen und Dekarbonisierung auf einen Nenner zu bringen“, betonte Hufnagl.

ASFINAG-Bauvolumen steigt

Ebenso sei es im Zeichen der Verkehrssicherheit klarer Auftrag, das Bauprogramm der ASFINAG plangemäß abzuwickeln. Zumal große Teile des Netzes in den 1970er und 1980er Jahren errichtet wurden, diese jetzt ans Ende der „Lebensdauer“ gelangten und das Ausmaß von Erhaltungsmaßnahmen vor allem bei Brücken und Tunnels in technischer wie finanzieller Hinsicht kontinuierlich steige. Dies spiegelt das Bauvolumen wider, das in der 5-Jahres-Budgetierung des Konzerns von 2025 bis 2030 ein Ausmaß von etwa zwölf Milliarden Euro erreicht.

Ökosoziale Bauvergaben marktkonform

Hufnagl: „Die Asfinag hat in den vergangenen Jahren einen umfangreichen Katalog an ökosozialen und somit qualitativen Vergabekriterien im Rahmen der Bauausschreibungen weiterentwickelt. Entscheidend ist dabei, diesen Katalog immer auch im Dialog mit der Bauindustrie fortzuschreiben. Damit gehen wir sicher, dass der Markt die Ansprüche an umwelt- und klimafreundliche Planung wie Bauführung auch tatsächlich hergibt.“ Ebenso sei es erforderlich, dass Auftraggeber wie Auftragnehmer der Politik und Interessenverbänden bei der künftigen Präzisierung und Ausgestaltung des Green Deal der Europäischen Union jederzeit beratend zur Seite stünden.

Durch die ASFINAG seien vor allem mit dem klaren Fokus auf eine gesamtheitliche CO2-Betrachtung des Lebenszyklus eines Bauwerks von der Planung bis zum Recycling bzw. der Kreislaufwirtschaft, der Implementierung eines entsprechenden Tools zur THG-Berechnung sowie dem Einsatz alternativer Baustoffe im Straßenbau bereits wichtige Weichenstellungen vorgenommen worden, so der ASFINAG-Vorstand.      

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von Patrick Baldia 1 Minute Lesezeit