International Wissen Sozioökonomische Studie über 46 Immobilienmärkte im DACH-Raum

Die Empira Group hat in ihrer jüngsten Studie die 46 größten Immobilienmärkte im DACH-Raum hinsichtlich sozioökonomischer und demografischer Fundamentaldaten verglichen. Das Ergebnis: Gerade für österreichische Großstädte ist die Aussagekraft des Indikators Arbeitslosigkeit für die künftige Einwohnerzahlentwicklung relativ gering.

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Sozioökonomische Studie über 46 Immobilienmärkte im DACH-Raum

So gibt es durchaus einen groben Zusammenhang zwischen niedriger Arbeitslosigkeit und positiveren Bevölkerungsprognosen. Spitzenreiter ist hier Zürich mit weniger als 4 Prozent Arbeitslosigkeit und knapp 20 Prozent erwartetem Anstieg der Bevölkerung bis 2035.

Andererseits stellen die österreichischen Städte klare Ausreißer dar, insbesondere Wien mit einer Arbeitslosenquote von rund 15 Prozent und einer Einwohnerwachstumsprognose von knapp 10 Prozent.

Auch das Wirtschaftswachstum (BIP) verrät relativ wenig über die künftige Bevölkerungsentwicklung. So gibt es jeweils einige Beispiele für Märkte mit hohem BIP- und niedrigem oder negativen Einwohnerwachstum (etwa Bielefeld oder Lübeck), beziehungsweise für die gegenläufige Entwicklung (etwa Münster oder Bonn).

Junge und einkommensstarke Städte wachsen am stärksten 

Von den insgesamt 46 untersuchten Städten verfügen nur 10 über eine negative Bevölkerungsprognose bis 2035. Davon liegt mit Bremen und Halle (Saale) je ein Markt in Nord- und Ostdeutschland, während die übrigen 8 Städte allesamt in Nordrhein-Westfalen liegen. Die Prognosen reichen von moderaten -0,9 Prozent (Bielefeld) bis -5,4 Prozent (Duisburg). Dem hingegen stammen die besonders wachstumsstarken Städte aus der Schweiz und Österreich. Alle 6 analysierten Märkte (Wien, Linz, Graz sowie Basel, Zürich, Genf) finden sich in den Top 10 der größten erwarteten Bevölkerungsgewinner wieder. Hinzu kommen mehrere deutsche Top-7-Städte (Frankfurt a.M., Köln) sowie attraktive B-Städte wie Leipzig (13,5 %) und Hannover (8,8 %).

In den meisten Fällen korreliert dabei der lokale Altersdurchschnitt negativ mit der Bevölkerungsprognose, d.h. jüngere Städte wachsen deutlich stärker als ältere. Ausnahmen hiervon sind unter anderem das relativ alte, aber wachstumsstarke Köln und das relativ junge aber schrumpfende Bielefeld. Außerdem statistisch auffällig ist der Zusammenhang zwischen verfügbarem Jahresnettoeinkommen und Bevölkerungsprognose. So weisen alle schrumpfenden Städte Werte von unter 24.000 Euro je Einwohner auf, alle stark schrumpfenden Städte (mehr als 4 % Schrumpfung) sogar unter 22.000 Euro.

Im Umkehrschluss gilt aber nicht unbedingt, dass alle einkommensschwachen Städte auch automatisch eine negative oder unterdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung aufweisen. So erwartet Leipzig als vierteinkommensschwächste untersuchte Stadt ein Einwohnerwachstum von über 13 Prozent, während München als einkommensstärkste Großstadt Deutschlands lediglich um etwas mehr als 7 Prozent wachsen wird.  

Die komplette Studie finden Sie hier.

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von Patrick Baldia 2 Minuten Lesezeit