Wirtschaft Inflation im Februar bei 4,3 %

Statistik Austria: Teuerung bei Nahrungsmitteln im Februar 2024 unterdurchschnittlich

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Inflation im Februar bei 4,3 %

„Im Februar 2024 lag die Inflation in Österreich bei 4,3 %. Damit ist die Teuerung auf dem niedrigsten Wert seit Dezember 2021, aber noch immer doppelt so hoch wie das Stabilitätsziel der Europäischen Zentralbank von 2,0 %. Der Rückgang von 4,6 % im Jänner auf 4,3 % im Februar ist vor allem daraufzurückzuführen, dass der Preisdruck bei Lebensmitteln deutlich nachgelassen hat, auch die Preise in Restaurants sind nicht mehr ganz so stark gestiegen wie zuletzt. Die Treibstoffpreise hingegen, die in den Monaten davor im Jahresvergleich merklich gefallen waren, sind nahezu unverändert geblieben“, erläutert Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Inflationsbeitrag der Nahrungsmittel schrumpft auf weniger als ein Zehntel

Der Anstieg der Preise für Restaurants und Hotels (durchschnittlich +8,3 %) beeinflusste die Inflationsrate mit +1,09 Prozentpunkten und war damit erneut der wichtigste Treiber der Inflation im Jahresvergleich. Die Teuerung fiel etwas weniger stark aus als im Jänner (+9,0 %; Einfluss: +1,20 Prozentpunkte). Bewirtungsdienstleistungen verteuerten sich weniger kräftig als im Vormonat (Februar: +8,6 %, Einfluss: +0,99 Prozentpunkte; Jänner +9,1 %, Einfluss: +1,04 Prozentpunkte). Bei Beherbergungsdienstleistungen nahm der Preisdruck deutlich ab (Februar: +5,8 %, Einfluss: +0,10 Prozentpunkte; Jänner: +9,4 %, Einfluss: +0,15 Prozentpunkte).

Die Preise für Wohnung, Wasser, Energie erhöhten sich durchschnittlich um 4,2 % (Einfluss: +0,85 Prozentpunkte) und damit gleich stark wie im Jänner (+4,2 %; Einfluss: +0,84 Prozentpunkte). Die Mieten (inkl. Neuvermietungen) stiegen um 8,6 % (Einfluss: +0,47 Prozentpunkte), etwas weniger kräftig als im Jänner (+9,1 %, Einfluss: +0,50 Prozentpunkte). Auch bei der Instandhaltung von Wohnungen verringerte sich der Preisdruck (Februar: +5,1 %, Einfluss: +0,31 Prozentpunkte; Jänner: +5,4 %, Einfluss: +0,34 Prozentpunkte). Diese Entwicklungen wurden durch die weniger stark verbilligten Preise für Haushaltsenergie kompensiert (Februar: −3,7 %, Einfluss: −0,16 Prozentpunkte; Jänner: −5,4 %, Einfluss: −0,24 Prozentpunkte). Insbesondere Heizöl verbilligte sich deutlich weniger kräftig (−1,7 %; Einfluss: −0,01 Prozentpunkte) als im Jänner (−10,3 %, Einfluss: −0,04 Prozentpunkte). Auch die Strompreise, bei denen auch die Strompreisbremse, der Netzkostenzuschuss für GIS-befreite Haushalte sowie der Stromkostenergänzungszuschuss (für Haushalte mit mehr als drei Personen) insgesamt dämpfend wirkten, wiesen ein kleineres Minus auf (Februar: −3,4 %, Einfluss: −0,06 Prozentpunkte; Jänner: −4,5 %, Einfluss: −0,09 Prozentpunkte). Die Preise für feste Brennstoffe gingen ebenfalls schwächer zurück als zuletzt (Februar: −20,5 %, Einfluss: −0,09 Prozentpunkte; Jänner: −23,8 %; Einfluss: −0,11 Prozentpunkte). Konstant verbilligten sich die Fernwärmepreise (Februar und Jänner: jeweils −12,7 %; Einfluss: jeweils +0,11 Prozentpunkte). Die Gaspreise hingegen verteuerten sich weniger stark (Februar: +11,9 %, Einfluss: +0,09 Prozentpunkte; Jänner: +12,8 %, Einfluss: +0,11 Prozentpunkte).

Für Freizeit und Kultur wurden die Preise durchschnittlich um 5,0 % angehoben (Einfluss: +0,56 Prozentpunkte), etwas weniger stark als im Jänner (+5,3 %; Einfluss: +0,61 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren sonstige Freizeitartikel und -geräte, Gartenartikel und Heimtiere, die im Februar insgesamt merklich geringere Teuerungen aufwiesen (+3,0 %, Einfluss: +0,08 Prozentpunkte; Jänner: +4,5 %, Einfluss: +0,12 Prozentpunkte). Gestiegene Preise für Pauschalreisen konnten das nicht ausgleichen (Februar: +10,8 %, Einfluss: +0,23 Prozentpunkte; Jänner: +10,3 %, Einfluss: +0,23 Prozentpunkte).

Die Teuerung für verschiedene Waren und Dienstleistungen fiel mit durchschnittlich +5,9 % (Einfluss: +0,51 Prozentpunkte) etwas weniger kräftig aus als im Jänner (+6,1 %; Einfluss: +0,54 Prozentpunkte). Als hauptverantwortlich dafür erwiesen sich teurere Versicherungen (Februar und Jänner: jeweils +7,7 %, Einfluss: jeweils +0,32 Prozentpunkte).

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 3,7 % (Einfluss: +0,43 Prozentpunkte) und damit merklich weniger als im Jänner (+5,4 %; Einfluss: +0,63 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür war die Preisentwicklung der Nahrungsmittel (+3,2 %, Einfluss: +0,33 Prozentpunkte; Jänner: +4,7 %, Einfluss: +0,49 Prozentpunkte). Der Preisdruck nahm insbesondere bei Gemüse ab (Februar: +5,6 %, Einfluss: +0,08 Prozentpunkte; Jänner: +10,6 %, Einfluss: +0,14 Prozentpunkte). Auch Brot und Getreideerzeugnisse verzeichneten weniger starke Teuerungen (Februar: +3,4 %, Einfluss: +0,07 Prozentpunkte; Jänner: +5,1 %, Einfluss: +0,11 Prozentpunkte). Außerdem fielen bei Milch, Käse und Eiern die Verbilligungen stärker aus (Februar: −2,5 %, Einfluss: −0,04 Prozentpunkte; Jänner: −0,5 %, Einfluss: −0,01 Prozentpunkte). Fleisch hingegen verteuerte sich um 3,6 % (Einfluss: +0,09 Prozentpunkte) und Obst um 2,3 %. Bei alkoholfreien Getränken nahm der Preisdruck deutlich ab (Februar: +7,5 %, Einfluss: +0,10 Prozentpunkte; Jänner: +11,0 %, Einfluss: +0,14 Prozentpunkte).

Die Preise für Verkehr stiegen durchschnittlich um 1,2 % (Einfluss: +0,20 Prozentpunkte), merklich stärkerals im Jänner (+0,3 %; Einfluss: +0,04 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren die Treibstoffpreise, die sich im Februar mit −0,2 % (Einfluss: −0,08 Prozentpunkte) nahezu preisstabil zeigten, nachdem sie im Jänner noch um 4,2 % (Einfluss: −0,11 Prozentpunkte) gefallen waren. Für Reparaturen privater Verkehrsmittel zahlte man um 8,3 % mehr (Einfluss: +0,15 Prozentpunkte). Neue Kraftwagen verteuerten sich um 3,4 %. Günstiger hingegen wurden gebrauchte Kraftwagen (−6,1 %) und Flugtickets (−6,4 %).

Von Jänner 2024 auf Februar 2024 durchschnittliches Preisniveau um 0,7 % gestiegen

Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat Jänner 2024 waren Treibstoffe (durchschnittlich +3,9 %; Einfluss: +0,17 Prozentpunkte). Als Hauptpreisdämpfer im Vergleich zum Vormonat erwiesen sich billigere Bekleidungsartikel (durchschnittlich −1,5 %; Einfluss: −0,04 Prozentpunkte), hauptsächlich aufgrund fortgesetzter Schlussverkäufe. 

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex lag im Februar 2024 bei 4,2 %

Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Februar 2024 bei 133,47 (Jänner 2024: revidiert 132,60). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 4,2 % (Jänner 2024: +4,3 %) und war etwas geringer als jene des Verbraucherpreisindex (VPI). Preisanstiege für die Instandhaltung von Wohnungen sowie für Versicherungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften den HVPI gegenüber dem VPI. Teuerungen für Freizeit- und Kulturdienstleistungen sowie für Beherbergungsdienstleistungen hingegen (jeweils größere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI gegenüber dem VPI.

Preisanstieg beim täglichen und wöchentlichen Einkauf höher als Gesamtinflation

Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der den täglichen Einkauf widerspiegelt und überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält, stieg im Februar im Jahresabstand um 5,4 % (Jänner: +6,5 %). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe beinhaltet, stieg im Jahresvergleich um 4,9 % (Jänner: +5,0 %).

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