Wirtschaft Euroraum steuert auf weitere Zinserhöhung zu

Experten erwarten Anhebung von 0,25 Prozentpunkten - Kräftigere Erhöhung möglich - USA: Nach erneutem Zinssprung liegt Leitzins in der Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent

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Euroraum steuert auf weitere Zinserhöhung zu

Die Europäische Zentralbank (EZB) gibt am Donnerstagnachmittag (14.15 Uhr) ihre neuesten geldpolitischen Entscheidungen bekannt. Volkswirte erwarten überwiegend eine Anhebung der Leitzinsen im Euroraum um 0,25 Prozentpunkte. Aber auch eine erneute Erhöhung um 0,50 Punkte ist nicht vom Tisch.

Seit Juli vergangenen Jahres hat die EZB sechs Mal in Folge die Zinsen im Euroraum erhöht. Der Leitzins im Währungsraum liegt inzwischen bei 3,5 Prozent. Geschäftsbanken, die Geld bei der Notenbank parken, erhalten darauf derzeit 3,0 Prozent Zinsen.

Mit den Zinserhöhungen versuchen die Währungshüter, die seit Monaten hohe Inflation einzudämmen. Höhere Zinsen verteuern Kredite. Das kann die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken. Die EZB strebt mittelfristig für den Euroraum Preisstabilität bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent an.

Im April hat sich die Inflation im Euroraum wieder etwas verstärkt. Im Währungsraum der 20 Staaten lagen die Verbraucherpreise einer ersten Schätzung des Statistikamtes Eurostat zufolge um 7,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im März war die jährliche Teuerungsrate deutlich von 8,5 Prozent auf 6,9 Prozent gesunken.

Erneuter Zinssprung der US-Fed

Am Mittwoch hatte auch die US-Notenbank Fed zur Bekämpfung der Inflation ihren Leitzins erhöht - zum zehnten Mal in Folge. Mit einem erneuten Zinssprung um 0,25 Prozentpunkte liegt dieser nun in der Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent, wie die Fed mitteilte. Das ist der höchste Wert seit 2007 - also vor Beginn der weltweiten Finanzkrise.

Damit hat der jüngste Bankenkollaps in den USA - der Zusammenbruch der First Republic Bank - die Fed nicht davon abgehalten, weiter leicht an der Zinsschraube zu drehen. Nun könnte allerdings eine Zinspause folgen. (apa)

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von Patrick Baldia 2 Minuten Lesezeit